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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1985/0413
Buchbesprechungen

Geroldsecker Land. Jahrbuch einer Landschaft
.

Herausgeber der Ortenaukreis. Schriftleitung
und Gestaltung Rudolf Ritter.

Unter den vielfältigen Aufsätzen der mit vorzüglichem
Bildmaterial ausgestatteten Hefte
sei auf einige Arbeiten geschichtlichen Inhalts
hingewiesen.

26/1984

Hubert Kewitz berichtet in seinem Beitrag
„Aus Ettenheim im 17. und 18. Jahrhundert"
nach den Angaben in den städtischen Rechnungen
und kirchlichen Eintragungen sowie
den Aufzeichnungen des Arztes Machleid von
den kirchlichen Festen, den Sitten und Gebräuchen
während des Jahres, von den Wirtshäusern
, Bruderschaften u.a. Der Leser erhält damit
ein zuverlässiges Bild vom Leben in der
Stadt im 17. und 18. Jahrhundert.
Ein Zeitbild um 1800 entwirft Emil Ell in seinem
Aufsatz „Der Dorfschulmeister", der das
Leben des Dorfschulmeisters Johann Georg
Erb in Schuttertal zum Gegenstand hat und
von seinen Sorgen um die Besoldung erzählt.
Zwei Beiträge sind Revolutionären von
1848/49 gewidmet. Rudolf Ritter schildert das
Leben des aus Önsbach stammenden Lahrer
Rechtsanwalts Hans Hofer (der „Revolutionshans
"), und wie er sich vom kompromißlosen
Kämpfer für Freiheit und Republik 1848/49
zum Liberalen, der im Kulturkampf für geistige
Freiheit gegen den sog. Ultramontanismus
kämpfte, entwickelte.

Ein anderer Revolutionärer war der in Lahr geborene
Kaufmann Heinrich Wilhelm Baumann
, der eine Zeitlang in Basel wohnte. Renate
Liessem-Breinlinger berichtet, wie er sich
von Basel aus dem Zug Struves 1848 anschloß
und wie er 1849 am badischen Aufstand teilnahm
.

Josefine Koerner-Baumann beschäftigt sich
mit der Herkunft des Wappens und des Namens
des in Rust während 500 Jahren beheimateten
Böcklinschen Geschlechts.

27/85

Unter den Arbeiten dieses Heftes sei zunächst
verwiesen auf die von Hubert Kewitz „Bruder
Aegidius Butsch". Aus Anlaß des 200. Todestages
erinnert der Verfasser an diesen Klosterbruder
des ehemaligen Stiftes Ettenheimmün-
ster, den er als einen der bedeutendsten, allerdings
zu Unrecht vergessenen Bildhauer unserer
Gegend bezeichnet. Zeugnisse seines künstlerischen
Schaffens finden sich in Ettenheimmün-
ster nur noch in der Wallfahrtskirche St. Lande-
lin, so die 3 Altäre, Beichtstühle, das Gehäuse
der Silbermannorgel, vor allem das kunstvolle
Gitter vor der Orgelempore u.a.
Hermann Erbacher beschäftigt sich mit der
Geschichte der 3 Allmannsweirer Kirchen, besonders
der 3. heutigen nach ihrer Restaurierung
, einem barocken Bau mit einem hohen
durch eine Doppelzwiebel abgeschlossenen
Turm und mit barocker Kanzel und Altar aus
Stuckmarmor.

Das Leben des Schulmannes und liberalen Politikers
Dr. Karl Heimburger, der aus Ottenheim
stammte, behandelt Rudolf Ritter. Vom
gleichen Verfasser ist auch eine Darstellung der
Finanzverwaltung der Herrschaft Hohenge-
roldseck, deren Einnahmen und Ausgaben der
Rentmeister Schmeltzer 1729 aufgezeichnet
hat.

Eine gute Einführung in die Geschichte des
Weinbaues im Bereich von Schmieheim und
seiner Umgebung bietet Emil Schwendemann
in seinem Aufsatz „Reben und Wein". Außer
über die Geschichte des Weinbaus in der dortigen
Gegend, den Weinzehnt, die Ausmaße der
Rebflächen, die Herbstordnungen, die Gründung
der Winzergenossenschaft nennt er auch
die vielen schweren Arbeiten, die im Laufe
eines Jahres früher und heute im Rebberg
durchgeführt werden müssen.

H. Schneider

Pforzheim im Mittelalter.

Studien zur Geschichte einer landesherrlichen
Stadt. Hrsg.: H. Becht

Bd. 6 der „Pforzheimer Geschichtsblätter".
1983. 256 S., 38,— DM

\cht Beiträge von verschiedenen Autoren stehen
unter dem gemeinsamen Titel „Pforzheim
im Mittelaler". Eine grundlegende Arbeit von
Sydow „Die Klein- und Mittelstadt in der südwestdeutschen
Geschichte des Mittelalters"
führt in diese Epoche ein. Die Ausführungen
einschließlich der weiterführenden Anmerkungen
betreffen die Stadtlandschaft der Ortenau
in besonderer Weise, war doch im heutigen Or-
icnaukreis vor der Gemeindeverwaltungsreform
jede zehnte Gemeinde eine Stadt. Auch
wenn namentlich aus der historischen Ortenau
nur Offenburg, Gengenbach und Ettenheim
erwähnt werden, ist durch diese sehr anschauliche
Darstellung der mittelalterlichen Stadt-
Geschichte analog das Werden jeglicher mittelalterlichen
Stadt, ob sie nun Reichsstadt oder
landesherrliche Stadt war, nachzuvollziehen.

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