Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 19
(PDF, 109 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0019
dinand an der Geschichte des Dorfes Münchweier. Das Erscheinen seiner Arbeit
im Ortssippenbuch von Münchweier im Mai 1961 konnte er nicht mehr erleben
. Mit diesen Zeilen soll die Erinnerung an einen Gelehrten wachgehalten
werden, der sich um die Geschichte seiner engeren Heimat und der südlichen
Ortenau verdient gemacht hat.

Ausbildung und Beruf

Die äußeren Daten seiner zielstrebig und geradlinig verlaufenen Ausbildung
und Karriere lassen sich in wenigen Sätzen zusammenfassen. Nach dem Besuch
der Volksschule in Münchweier trat Josef Rest 1895 als Elfjähriger, zusammen
mit 47 weiteren Sextanern, in das Realgymnasium Ettenheim ein, wo
er 1904 als zweitbester von nur noch neun Schülern und als einziger aus
Münchweier das Abitur ablegte. Von 1905 bis 1908 studierte er in Freiburg
und Paris Geschichte und Geographie; er promovierte 1908 und legte 1909 das
Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Doch dann entschied er sich für die
Laufbahn eines wissenschaftlichen Bibliothekars. Nach einigen Jahren Tätigkeit
als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Universitätsbibliothek Freiburg
und nach drei Jahren Militärdienst wurde er 1919 zum Bibliothekar befördert.
1929 erhielt er die ehrenvolle Ernennung zum Direktor dieser Institution. Im
Alter von 69 Jahren trat er 1953 in den Ruhestand und nahm nach 44jähriger
Tätigkeit von seiner Bibliothek Abschied.

Bibliothekar aus innerer Neigung

Von seinem Vorgänger, Prof. Dr. Emil Jacobs, wurde Josef Rest als eine Persönlichkeit
charakterisiert, die für den Beruf des Bibliothekars in besonderer
Weise veranlagt sei und ihn aus innerer Neigung ergriffen habe. Die Ernennung
Rests zum Direktor der Universitätsbibliothek erfolgte aufgrund seiner
fachlichen Qualifikation und seiner organisatorischen Fähigkeiten. Trotz ablehnender
Haltung des Senates der Universität Freiburg setzte ihn das badische
Kultusministerium zum Nachfolger von Jacobs ein. So konnte er die als
Bibliothekar begonnene weitsichtige Bibliothekspolitik als Direktor fortsetzen
und 24 Jahre lang die Geschicke dieser Institution, soweit es in seiner Macht
stand, selbstverantwortlich lenken und leiten.

In einer von 64 Bibliothekaren, Wissenschaftlern und Professoren 1934 unterzeichneten
Festschrift zu seinem 50. Geburtstag wird auf die stattliche Anzahl
von wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der Buch- und Gelehrtengeschichte
hingewiesen, auf seine Beiträge zur Geschichte des Buchdrucks,
auf die von ihm eingeführten benutzerfreundlichen organisatorischen Maßnahmen
und besonders auf die Schaffung des süddeutschen Leihverkehrs.
Grundlegende Bedeutung für den Charakter der Freiburger Universitätsbibliothek
wird dem Aufbau seiner Sammlung von Schrifttum aus dem ganzen

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