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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 104
(PDF, 109 MB)
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teppichartig angeordneten Doppelsticheln bestehen. Die Fundstelle südlich
von Mahlberg28 wurde bei Kanalisationsarbeiten entdeckt und barg neben
Tonscherben auch eine Pfeilspitze aus Silex und Knochenreste.

Bei der letzten in der südlichen Ortenau nachgewiesenen neolithischen Kultur
handelt es sich um die Michelsberger Kultur29, benannt nach dem Michelsberg
(Untergrombach) bei Bruchsal. Auffallend und interessant ist die Anlage befestigter
Siedlungen auf Hügel oder Bergrücken. Ob diese Anlagen
Verteidigungs- bzw. Schutzzwecken dienten oder lediglich als Viehkraal benutzt
wurden, ist umstritten. Viele Dörfer wurden auch an Seeufern (z. B. Bodensee
) nachgewiesen. Die Keramik der Michelsberger Kultur ist zum größten
Teil unverziert25. Funde dieser Kultur sind aus dem Gewann Freimat von
Lahr-Mietersheim (heute Fiat-Gelände) bekannt30. Die Fundstelle scheint sich
in der anschließenden Hügelzone fortzusetzen, da hier schon Silexartefakte
und eine vorgeschichtliche Scherbe gefunden wurden. In Kippenheim wurden
ebenfalls einige neolithische Scherben aufgefunden31, deren Zugehörigkeit zu
einer bestimmten Kultur jedoch bisher nicht bestimmt.

Ein Großteil der Einzelfundstücke von geschliffenen Felssteingeräten dürften
dem Spätneolithikum zugeordnet werden müssen.

Metallzeitalter

Wie bereits angeführt, ist der Übergang des Neolithikums in den Beginn der
Bronzezeit fließend. Zwischenzeitlich wird teilweise in der Fachliteratur zwischen
Stein- und Bronzezeit eine Kupferzeit eingefügt. Bei den Kulturen der
Bronzezeit ist davon auszugehen, daß eine starke Beeinflussung und auch Zuwanderung
aus dem Osten erfolgte. Neben den neuen Werkstoffen Kupfer,
Bronze und später Eisen waren die Werkzeuge aus Felsgestein oder Silex nach
wie vor in Gebrauch, verloren jedoch im Laufe der Zeit an Bedeutung.

Die Fundstellen in der südlichen Ortenau zeigen eine starke Zunahme der Besiedlung
, insbesondere ab der Hallstattzeit. Hiervon künden auch der Ringwall
auf dem Burghard32 bei Lahr, die Gisenburg33 südöstlich und der Heiden-

Scherbe der Wauwiler Kultur; gefunden
bei der Ausgrabung in
Mahlberg (St. Andreas) durch J.
Naudascher.

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