http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0223
Daniel Speckle, Baumeister der
Stadt Straßburg, wurde geboren
1536 und starb 1589 in Straßburg —
das besagt die Umschrift des Porträts
in der Ausgabe der Architectu-
ra von Vestungen von 1599, eine
Arbeit des aus Lüttich stammenden
Frankfurter Kupferstechers Joh.
Theodor de Bry (1528—1598).
Der Straßburger Baumeister Daniel Specklin
(1536—1589)
Carl Helmut Steckner
1536 wurde Daniel Specklin in Straßburg geboren, ein Mann, der vom Seidensticker
zum bewährten Berater von Fürsten und Städten aufrückte, der als Festungsbaumeister
der europäischen Fortifikationskunst grundlegende Ideen
entwickelte, der als Stadtbaumeister in die Geschichte Straßburgs eingegangen
ist, der als Zeichner das Bild der Stadt und ihres Münsters im 16. Jahrhundert
festhielt, dessen Elsaßkarte einen wichtigen Schritt in der Geschichte der Kartographie
bedeutete, der als Archäologe und Chronist in die Vergangenheit
schaute, doch als Praktiker für die Gegenwart baute und den Zeitgenossen
Bauideen hinterließ, die weit in die Zukunft wirkten.
Sein Geburtstag ist nicht bekannt, wohl aber sein Geburtshaus, ein Vorgänger
des heutigen Hauses „zur Meise", das der Meisengasse, der Rue de la Mesange,
den Namen gab. Sein Vater Veyt Rudolph war Formenschneider, der Zeichnung
und Schrift in den Holzstock schnitt und für Straßburger und Basler
Drucker arbeitete. Sein Sohn Zacharias, Daniels älterer Bruder, war in Basel
als Formenschneider tätig für den Drucker Froben. Er arbeitete mit an den Illustrationen
zu Georg Agricola's „De re metallica" — Zwölf Bücher vom
Berg- und Hüttenwesen, das 1556 erschien. Zunächst schloß Daniel Specklin
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