Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 250
(PDF, 109 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0250
2 Willstätter Amtsrechnung 1660: „Item 4 Pfund 10 ß dem Meister Kork Richterlohn bezahlt
wegen Hanß Sebolden, des Jägers."

3 Das Freistetter Kirchenbuch berichtet 1704 von einem merkwürdigen Leichenzug, der von
Memprechtshofen her zum Kirchhof in Freisten gezogen kam. Derselbe bestand aus lauter
Scharfrichtersleuten: Den Scharfrichtern Michel Graf und Michael Burckhard von Straßburg,
dem Scharfrichter Heinrich Spengler von Achern und dem Scharfrichter Idinger zu Memprechtshofen
, alle mit Weib und Kindern. Sie hatten sich zu Ehren des im Ruhestand lebenden
Scharfrichters Hans Jakob Weß, welcher sein achtjähriges Pflegetöchterlein zu Grabe geleitete
, eingefunden. Dieses Mädchen, dessen Eltern, die Scharfrichtersleute im benachbarten
Schwarzach, einige Jahre zuvor an der Pest verstorben waren, hatte der schon betagte Weß zu
sich genommen und wie sein eigenes Kind auferzogen und sein Brot mit ihm geteilt. (Leitz,
S. 147).

4 Dagegen legte ein Bewerber um Neumühl, Veit Burckhardt von Offenburg, herrschaftliche
Zeugnisse vor. Laut Bestätigung der Ortenauer Kanzlei vom 12. Februar 1676 hatte er sich
von Jugend an bei seinem Vater, dem Scharfrichter Mathis Burckhardt, aufgehalten. Vor ungefähr
sechs Jahren ein erwachsenes Mägdlein zu Ortenberg gar wohl und ohne Fehler mit
dem Schwert und vor drei Jahren auch einen starken jungen Mann zu Offenburg mit dem
Strang gerichtet. Vom badischen Amtmann zu Staufenberg ließ sich der Bewerber unterm
11. Februar 1676 bezeugen, vor etwa drei Jahren einen Mann, ob dessen Stärke sich andere
fast entsetzt hätten, dahier in Durbach ohne Fehl mit dem Schwert gerichtet, in mehreren vorgenommenen
peinlichen Examinibis sich aller Ehrbarkeit und Gebühr beflissen zu haben,
auch sonst, da man seiner eingerissener Seuchen wegen von Nöten gewesen, bei dem Vieh sehr
wohl und nutzbar sich habe gebrauchen lassen.

5 Christian Burckhardt, der Scharfrichter zu Neumühl, gebrauchte 1655 als Taufpaten u.a.
Hans Michel Großholtz, den Wasenmeister zu Straßburg. (Kirchenbuch Kork).

6 Vgl. L. Lauppe, Hexenverfolgung im ehemaligen hanau-lichtenbergischen Amt Lichtenau, in:
Ortenau 5/1914, S. 106.

7 Magister Wendelin Ulrici, ein gelehrter Theologe, 1605—1625 zu Lichtenau, schlug 1609 wegen
Behinderung seiner Studien die ehrenvolle Berufung als Pfarrer und Superintendent nach
Buchsweiler aus.

Quellen:

Zeitgenössische Akten der Archive zu Karlsruhe (Neumühl, Memprechtshofen) und Straßburg
(Serie G). Einige Hanauer Kirchenbücher.

250


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0250