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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 251
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0251
Aus der Geschichte der Stabsgemeinde Goldscheuer

Erwin Dittler

1. Die Stabsgemeinde Goldscheuer
Die Dörfer des Stabes Goldscheuer

Am 22. Januar 1724 richtete die Markgräfin Francisca Augusta Sibylla von
Baden-Baden, Witwe des 1707 verstorbenen Markgrafen Ludwig Wilhelm, an
die Beamten, Vögte, Stabhalter, Gerichtszwölfer und alle Untertanen der
Landvogtei Ortenau eine Verordnung, in der diese davon unterrichtet wurden,
daß infolge widerrechtlicher Grenzeingriffe der Bischöflich Straßburgischen,
Gräflich Hanauischen und anderer Nachbarn zur Abwendung weiteren Schadens
eine besondere kaiserliche Kommission die rechtmäßigen Grenzen festlegen
würde1. Mit den dazu erforderlichen Vorarbeiten wurden von der Markgräfin
der kaiserliche Notar Jeremias Kugler in Waldsteg und der hochf. Hof-
Ingenieur Johann Michael Sacken in Rastatt betraut, denen jegliche Unterstützung
zu gewähren war. Kugler begab sich zwar bereits am 1. Mai 1724
nach Offenburg, um sich mit den Beamten der Landvogtei zu besprechen,
aber die vorläufige, persönlich vorzunehmende Bereuthung kam erst in Gang,
als von der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg das bestimmte Eintreffen
der Kommission für Ende Juni oder Juli 1725 angekündigt wurde. Begonnen
wurde am 23. Mai 1725 in Ottersweier; im südlichen Teil wurde am
12. Juli der Schutterwälder Bann in Angriff genommen, und schließlich folgte
der Stab „Goldscheyer"; ihm gehörten nach dem Ortenauischen Stockurbari-
um von 1727 die Dörfer Marlenheim mit 68, Goldscheuer mit 54 und Kittersburg
mit 40 Untertanen an2. Am 6. Juli konnte man mit „Mühlenheimb" die
vorläufige Grenzbereuthung abschließen.

Müllen

Müllen zählt wie Marlen zu den -heim-Orten, deren Entstehung nach den
sprachgeschichtlichen Untersuchungen von Langenbeck „wohl in die Zeit
vom Ende des 6. bis zu dem des 7. Jahrhunderts" fallen könnte3, doch ist seine
Deutung der Ausbreitung von -heim-Orten am Oberrhein nicht unbestritten
.

Neben den Namensformen mit -heim: 1139 Mulnheim, 1356 Mülnheim, 1478
Mülheim, treten später auch mundartlich verkürzte Formen auf; wenn auch
beispielsweise um 1559 von dem Dörflein Müllä die Rede ist oder 1615 ein Jakob
Huber von Millen genannt wird, so finden sich die Formen mit -heim
noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Man schrieb noch 1686 Milheimb,

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