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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 404
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Es ist anzunehmen, daß die Einschläge zur Versorgung des Klosters vorerst reduziert
, wenn nicht nahezu eingestellt wurden, da wegen des Wegzugs der
Mönche und Studenten nur wenig Holz für das im Kloster verbliebene Personal
und die dort eingerichtete Forstei gebraucht wurde.

Waren die Aufzeichnungen des Klosters über seinen Wald und seine Holzverkäufe
und forstwirtschaftliche Fragen spärlich, sind die Berichte aus den ersten
Jahren der großherzoglichen Forstverwaltung ebenso dürftig. Es gibt bedauerlicherweise
weder in den staatlichen Archiven, noch bei den in Frage
kommenden Forstämtern Gengenbach, Oberkirch und Ottenhofen amtliche
Unterlagen über den Zustand der Waldungen, die besonders interessieren
würden, keine Zahlen oder statistische Unterlagen, aus denen man klare Erkenntnisse
über Vorrat, Alter, Altersklassenverhältnisse, Zuwachs und Nutzungen
ziehen könnte. Lediglich die obengenannten Berichte des Oberforstamts
Oberkirch in Gengenbach lassen über den Schremppschen Holzgroßkauf
einige waldbauliche Schlüsse ziehen, die jedoch nur über die betroffenen Forstorte
Auskunft geben, von denen man weiß, daß sie mit alten, starken Tannen,
Buchen und Ahorn bestockt waren und sich dank stehengelassener Samenbäume
natürlich verjüngten.

Erst die Visitationsberichte der Dreißigerjahre und die Ergebnisse der ersten
Forsteinrichtungen im Jahre 184414 geben ein ungefähres Bild von den Beständen
, die danach ganz grob wie folgt beschrieben werden können:

Auf den Urgesteinsböden unterhalb des Quellhorizonts wuchsen beiderseits
des Lierbachs auch nördlich von Allerheiligen zumeist gemischte Tannen-,
Buchen-, und auch reine Buchenbestände unterschiedlichen Alters, in den Dobeln
zumeist Ahorn mit wenigen Eschen. Der untere Hang des Lierbachtales
westlich das Lierbaches gehört nach der Säkularisation zum reprivatisierten
Lierbacher Meierhof, der heute noch so heißt. Nach seinem Besitzer Trayer
hießen die als Waldweide genutzten Grundstücke, die später wieder Staatswald
wurden, auch Trayersgut.

Der seit je zum Allerheiligen-Dotationsgut gehörige Hirschbachhof auf der
anderen Talseite zwischen Haselbächle und Büttenkopf ist im Besitz des ehemaligen
Halbmeiers. Man hat dem Hof erhebliche Waldflächen aus dem Klosterwald
zugeschlagen, um die äußerst dürftigen landwirtschaftlichen Ertragsverhältnisse
zumindest durch vergrößerten Waldbesitz auszugleichen und dadurch
dem neuen Eigentümer günstigere Existenzbedingungen zu verschaffen.
Der Windschlägwald südwestlich davon ist fast reiner Buchenwald mit nur
wenig eingesprengten Tannen. Oberhalb des Quellhorizonts, also oberhalb
der Linie Wahlholz, Pionierrank, Melkerei stehen Fichtenbestände mit wenigen
eingestreuten Tannen, Birken, Vogelbeeren, Mehlbeeren. Die Bestände
am Sohlberg bestehen aus Mischungen von Tannen, Fichten, Buchen, Forlen,
teils als Nachfolgebestände der Schremppschen Schläge, teils aus Neuauffor-

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