Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 513
(PDF, 109 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0513
Schonzeiten waren nicht bekannt, man fischte das ganze Jahr über, was natürlich
der Erneuerung des Fischbestandes nicht sehr förderlich war. Fischereiliche
Maßnahmen42 zum Schutz des Nachwuchses beschränkten sich auf zeitweilige
Verbote gewisser Fangmethoden in den gesamten Allmendgewässern
oder auf zu hart befischten Flußabschnitten und auf Vorschriften betreffend
Maschenweiten von verwendeten Netzen. Stärker versuchte man der Überfi-
schung mit zeitlicher Begrenzung von Netzaufstellung und Verbauungen zu
steuern. Z.B. mußten sogenannte Wendinen, also Absperrungen im Wasser,
am nächsten Morgen, „eh dass die Sonn in Bach scheint", wieder weggeräumt
sein oder war ihre Erstellung einem Bürger nur einmal wöchentlich erlaubt.
Auch konnte die Verwendung von gewissen Fanggeräten ranzioniert oder nur
Vollbürgern gestattet werden.

Die Fangzeiten für eingebrachte Lachse sind in den Akten verhältnismäßig selten
auf den Tag und auch nicht sehr häufig quartalweise ausgewiesen. Fänge
sind jedoch aus praktisch allen Jahreszeiten gemeldet. Die wichtigste Fangperiode
fällt in den Spätherbst mit dem Schwerpunkt im Oktober, d.h. wenn der
Lachs zum Laichen eingetroffen ist. Auch während der Laichzeit wird gefischt
. Gehäuft sind Fänge auch zwischen Februar und April zu notieren. Große
Fänge fallen in den Sommer, Juni und Juli. Die Daten geben kein klares
Bild von den Ankunftzeiten des Lachses in der oberen Kinzig, leider auch
nicht von zwischenjährlichen Variationen derselben. Sie indizieren jedoch
(und dies wird von der Größenverteilung der Fische bestätigt), daß unreife
Lachse in verhältnismäßig großer Zahl im Herbst in ihren Heimatgewässern
eintreffen und sich längere Zeit dort aufhalten, ehe sie zum Laichen kommen.
Sie indizieren auch, daß die Lachse des Hauptzuges im Sommer, welche im
allgemeinen auch keine sehr großen Tiere sind, also spät in den Rhein eintreten
, den Aufstieg in die Kinzig in kürzester Zeit, vielleicht in weniger als einem
Monat bewältigten.

3. Größenverteilung der Kinziglachse

In den Rechnungsbüchern werden individuelle Angaben für jeden einzelnen
Lachs in der ersten Hälfte des Jahrhunderts häufiger gemacht, während sie in
der zweiten Hälfe zunehmend summarisch werden und z.B. öfters nur Individuenzahl
und Gesamtgewicht der Fänge enthalten. Die letzteren erlauben immerhin
die Berechnung von mittleren Gewichten, die in die Gesamtberechnung
einbezogen werden können. Die in Fig. 3 wiedergegebene Größenverteilung
der Fische basiert ausschließlich auf einzeln angegebenen Gewichten. Im
Aktenmaterial befinden sich mehr Einzeldaten als die hier verwendeten. Sie
verbergen sich jedoch oft in den Beilagen, die ich aus zeitlichen Gründen nicht
habe auswerten können.

Die Gewichtsverteilung des Kinziglachses variiert zwischen weniger als 2
Pfund und 21 Pfund (1 Pfund = ca. 466 g). Im Durchschnitt wiegt der Kinzig-

513


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0513