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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
66. Jahresband.1986
Seite: 549
(PDF, 109 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1986/0549
Hinweise

Buchbesprechungen

Im folgenden Bericht soll auf Arbeiten in verschiedenen
Zeitschriften hingewiesen werden,
deren Themen sich auf Orte, Persönlichkeiten
u.a. der Ortenau beziehen.

Archäologische Nachrichten aus Baden.

Herausgeber: Förderkreis für die ur- und frühgeschichtliche
Forschung in Baden e. V.
Freiburg/Breisgau.

Im Heft 35/85 beschäftigt sich G. Fingerlin
mit den merowingerzeitlichen Adelsgräbern in
der Peterskirche von Lahr-Burgheim, einem
der am frühesten genannten Gotteshäuser der
Ortenau. Er nimmt an, daß der dünnwandige,
aus einem Stück gefertigte Kalksteinsarkophag
die Leiche des Stifters der Kirche aufnahm.
Aus den reichen Grabbeigaben der Frauengräber
schließt er, daß es sich um eine adlige Familie
der späten Merowingerzeit handelt, deren
Stammeszugehörigkeit sich jedoch mit archäologischen
Mitteln nicht feststellen läßt.
In einem Nachruf gedenkt Philipp Brucker des
1985 verstorbenen verdienten Hauptkonservators
August Eckerle und G. Fingerlin des im
gleichen Jahr unerwartet verstorbenen Wolfgang
Struck, der die Grabungen in Auenheim,
Helmlingen, Friesenheim und vorallem Niederschopfheim
durchführte; dessen römischen
Gebäudekomplex hat er untersucht und rekonstruiert
.

Im Heft 36/86 berichtet G. Fingerlin von den
Grabungen in Zunsweier, bei denen zunächst
ein Kastellbad freigelegt wurde und danach ein
Teil des Kastells selbst. Dieses hatte die Aufgabe
, die das Kinzigtal durchziehende Römerstraße
beim Austritt in die Rheinebene zu überwachen
. Erbaut wurde das Kastell vermutlich
unter Kaiser Vespasian (69—79 n. Chr.). Es
scheint schon früh wieder aufgegeben worden
zu sein. Nach Meinung des Verfassers rückt
der Ort Zunsweier mit dieser Ausgrabungsstätte
in die Reihe der bedeutendsten Fundorte der
römischen Zeit in Südwestdeutschland.

Badische Heimat. Mein Heimatland.

Herausgeber: Landesverein Badische Heimat,
e. V., Freiburg/Breisgau.

Heft 3/September 1985, 65. Jahrgang enthält
das Inhaltsverzeichnis der in der Badischen
Heimat und im Ekkhart 1971—1984 erschienenen
Publikationen. Es wurde bearbeitet von
Otto Beuttenmüller, Bretten.
Im Ekkhart 1985 behandelt Alfred Diesbach,
Konstanz den badischen Urlaubsstreit 1840. Er
wurde ausgelöst durch den Minister Landolin
von Blittersdorf, der dem im Wahlkreis Ken-
zingen-Endingen zur II. Kammer gewählten
Oberhofgerichtsrat Josef Ignaz Peter keinen
Urlaub gewährte, um an den Landtagssitzungen
teilzunehmen. Diesbach beschreibt an
Hand von Quellen all die Geschehnisse, die
sich damals vorallem in der II. Kammer abspielten
. Die erregte Stimmung wird verständlich
, wenn man bedenkt, daß hier ein Grundrecht
der Verfassung verletzt wurde.
Im gleichen Heft veröffentlicht Esther Vögely
aus Anlaß des 125. Todestages einen Aufsatz
über Carl Sandhaas, den „närrischen Moler"
von Haslach.

Freiburger Diözesan-Archiv. 105 Bd. 1985
Freiburg/Breisgau.

Ein umfangreiches Material für die Bauforschung
bietet die Arbeit von Karl List über
„Frühe Steinmetzzeichen am Oberrhein". Auf
15 Zeichentafeln zeigt er 2158 Steinmetzzeichen
, die von über 80 Burgen und Kirchen des
12. und 13. Jahrhunderts stammen, außerdem
Fotos von 152 Abgüssen. Aus der Ortenau
werden u.a. die Steinmetzzeichen der Klosterkirche
von Allerheiligen und Gengenbach sowie
Schwarzach, von der Stiftskirche und der
Burg in Lahr, von der Hohen Geroldseck gebracht
. Einführend erklärt der Verfasser zunächst
, was Steinmetzzeichen sind, gibt an,
wann sie zum 1. Mal auftreten, welche praktische
Bedeutung ihnen zukommt, beschäftigt
sich mit ihrer Größe und ihrem Symbolcharakter
u.a. In einem alphabetischen Ortsverzeichnis
werden die angeführten Bauten und ihre
Zeichen genannt. Eine Zusammenstellung von
spätgotischen Steinmetzzeichen beschließt die
Arbeit. Es besticht die saubere Zeichnung der
vielen vielgestaltigen Zeichen.
Im gleichen Band veröffentlicht Hermann
Schmid das Tagebuch von Placidus Bacheber-
le, dem letzten Abt des Klosters Schuttern, aus
dem Jahre 1794. Es berichtet vom klösterlichen
Leben, von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten
der Abtei in dieser unruhigen Zeit,
und von den kriegerischen Geschehnissen in
der dortigen Gegend, außerdem vom Leben in
anderen oberdeutschen Benediktinerklöstern,
die er auf einer Reise besuchte. Das Tagebuch
bezeugt, daß in diesen Klöstern ein guter religiöser
Geist herrschte und ernstes wissenschaftliches
Arbeiten gepflegt wurde, mithin
das Urteil der Aufklärer unbegründet und unberechtigt
war.

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