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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 48
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Glück, als er in der Gefangenschaft einen amerikanischen Oberleutnant traf,
der ein emigrierter ehemaliger Schüler war und ihm zu einer schnellen Entlassung
verhalf.

Jetzt blieben ihm noch elf Jahre; es sollten die verantwortungsvollsten seines
Lebens werden. Der Wiederaufbau unseres zerstörten Landes und Staates sah
ihn in vorderster Reihe. 1946 übernahm er als Oberstudiendirektor die
Leitung des Keplergymnasiums in Freiburg, gleichzeitig gehörte er zu den
Mitbegründern der Badischen Christlich-Sozialen Volkspartei, der späteren
CDU. Er wurde Kreisabgeordneter und 1946 in die Beratende Badische Landesversammlung
gewählt; als der gewählte Präsident Wohleb die Leitung des
Staatssekretariats übernahm, folgte ihm Dr. Person als Präsident. Im Jahr
1947 wurde er Abgeordneter des Badischen Landtags und dann dessen Präsident
. Er hat dieses Amt entscheidende Jahre lang ausgeübt, bis er es, bestimmt
von seinem sich verschlechternden Gesundheitszustand, aber vor allem
auch von der sich abzeichnenden politischen Entwicklung, die er als Badener
nicht mittragen wollte, im Jahre 1951 zur Verfügung stellte. Am 23. Mai 1949
hatte er noch, an der alphabetischen Spitze der westdeutschen Landtagspräsidenten
, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland mit unterschrieben.
1952, als die umstrittene Neuordnung im Südwesten vollzogen war, nahm er
endgültig Abschied von der Politik. Zu Beginn 1953 wurde er in den Ruhestand
versetzt.

Die schwere Krankheit seiner letzten Jahre trug er mit der Haltung, die ihn
auszeichnete, humanistisch-christlich geformt und gebunden, wie er war: „Et
magna agere, et magna pati, Romanum est", hatte er 1934 in seinem Lebensabriß
zitiert. Sein Sohn, Dr. Hermann Person, schließt 1966 seinen Beitrag
über den Vater in der Festschrift des Ettenheimer Gymnasiums mit den Worten
: „Er, der der Härte des Lebens wie wenige widerstand, der zwei Weltkriege
von Anfang bis Ende mitmachte, der in der Politik aufging, aber auch deren
Brutalität am eigenen Leibe zu spüren bekam — er mußte sich einem Höheren
beugen. Aber daran glaubte er auch Zeit seines Lebens."4

Anmerkungen

1 Aus einer 1934 verfaßten biograph. Skizze „Aus meinem Leben", die auch im folgenden
zitiert wird. (Im Nachlaß.)

2 Ernst Ochs, Streng geheim. Freiburg i.Br. 1955, S. 59

3 Schreiben an das Ministerium des Kultus in Karlsruhe vom 8. 3. 1934

4 Dr. Karl Person: Mathematiker, Pädagoge, Politiker. In: 125 Jahre Gymnasium Ettenheim.
Euenheim 1966, S. 123

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