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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 189
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war, bestand die Revierforstei nicht nur aus dem bisherigen Herrschafts- oder
Domänenwald; ihm gehörten auch alle Waldungen der umgebenden Gemeinden
zwischen der Rench, den Gemeinden Waldulm, Kappelrodeck und dem
oberen Achertal mit etwa 4000 ha an. Es war daher notwendig geworden, sie
1834 durch Erhebung zu einer Bezirksforstei aufzuwerten, einer Behörde, die
der Bedeutung eines heutigen Forstamts entspricht, und sie mit einem qualifizierten
Bezirksförster zu besetzen." Das noch bestehende Forstamt Achern,
das bald danach aufgehoben wurde, hatte im wesentlichen nur noch Inspektionsbefugnis
.

Mit Errichtung einer Bezirksforstei, die im Zuge einer allgemeinen Neuorganisation der
Großherzoglichen Verwaltung erfolgte, war wenige Jahre danach eine neuerliche Verschiebung
der zu bewirtschaftenden Waldungen nach Norden verbunden. Außer dem
sich durch Ankäufe ständig vergrößernden Allerheiligenwald hatte nunmehr die
Bezirksforstei die Waldungen des Acher- und Sasbachtales einschließlich der dazugehörigen
Waldteile im Hundsbach- und Biberachtal zu bewirtschaften. Von den
Waldungen des Renchtals verblieb nur der Gemeindewald Lierbach bei der Bezirksforstei
Allerheiligen, während die übrigen Waldungen an die Bezirksforstei Renchen
abgegeben wurden.

Die Entscheidung der Großherzoglichen Verwaltung in Karlsruhe, Allerheiligen
zu einer Bezirksforstei zu erheben, erwies sich jedoch bald, vor allem aus Verkehrsgründen
als falsch. Die Unzugänglichkeit im Winter, die Lage der
Bezirksforstei am Rande und nicht in der Mitte des Bezirks oder zumindest in
besserer Erreichbarkeit, abseits von anderen Behörden, mit denen sie Verbindung
halten mußte, sowie die unzureichende materielle Versorgung des
Bezirksförsters ließen nicht nur seitens desselben, sondern vieler Beteiligter,
vor allem der Gemeinden und Geschäftspartner, wie z.B. Sägewerker den
Wunsch aufkommen, die Bezirksforstei an einen geeigneteren Ort im Tal zu
verlegen. Dies geschah 1843 mit der Verlegung nach Ottenhofen. Im Zuge
einer späteren Verwaltungsreform erhielt sie dann die Bezeichnung „Forstamt
".12

Eine Försterstelle in Allerheiligen blieb jedoch noch weit über hundert Jahre
bis 1968 bestehen.

Die Erschließung AUerheiligens für den Fremdenverkehr

Nach der Freigabe der ehemaligen Klosterkirche zum Abbruch verödete das
ehemalige Klostergebiet, das wieder der Natur überlassen wurde. Der sowohl
die Meierei als auch die Gastwirtschaft betreibende Förster hatte wohl nicht
die Zeit, es besonders zu pflegen, zumal sich hierfür niemand interessierte.
„Schon 25 Jahre nach der Klosterauflösung schien alles mit Ausnahme der
Försterwohnung und der Ruine der Kirche in die alte Wildnis vor der Gründung
des Klosters zurückgefallen. Kaum die Grundmauern der früheren
Gebäude waren mehr aufzufinden. Gar gierig nagt der Zahn der Zeit in so

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