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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 262
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in Oberkirch und Müllen zerquetschten die ölhaltigen Samen, erwärmten den Brei und
preßten das kostbare Öl aus.10

2. Aus der frühen Müllener Geschichte

Bereits im Jahr 1360 wird eine Mühle zu „Mulan" zwischen Oberkirch und
Stadelhofen in ebersteinischen Urkunden erwähnt. Der Schluß liegt nahe, daß
die Weilersiedlung aus einer Mühle hervorgegangen ist. Auch die Etymologie
des Ortsnamens beweist dies: Müllen erscheint als „Mülnheim" (1390), Muln-
heim (1400) Mulheim (1494) und Müllen (1550) in den Urkunden.11 Die
Endung — heim wurde im Dialekt zur Endung — en verkürzt, so wurde auch
Urloffheim zu Urloffen; Renichheim zu Renchen. Niederschopfheim und
Dundenheim werden noch heute im Dialekt „Niederschopfen" und „Dundene"
genannt.

Der Schultheiß Heinrich Rohrhard trug 1390 auch einen Hof zu Müllen zu
Lehen, der jährlich 10 Viertel Getreide abzuliefern hatte.12 Dieser Hof gehörte
1420 einem Klaus Fischer.13 Von dem Markgrafen von Baden ließ sich Albrecht
Schultheiß von Oberkirch mit Müllener Einkünften belehnen. Dazu
gehörten 4 Viertel Korn, 8 Pfund Pfennige, 1 Kapaun, 1 Fastnachtshuhn und
20 Eier, die der „Brotbeck zu Müllen" zu liefern hatte. Wir können davon
ausgehen, daß es sich dabei um einen Müller handelte, der in Personalunion
auch den dem Müller verwandten Beruf des Bäckers ausübte.14 Außerdem ist
von einem gewissen Heid zu Mulnheim in dieser Urkunde die Rede, der
5 Pfund Pfennige von 1 1/2 Jeuch Feld abzuheben hatte.15

Müller, Holzschnitt
Sebald Beham 1526

Im Jahr 1434 sind für Müllen bereits 3 Mühlen genannt. Graf Bernhard von
Eberstein belehnte den Rudolf von Neuenstein mit den von seinen Vorfahren
innegehabten Lehen (diese Linie stammte von dem Oberkircher Schultheißen-

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