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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 276
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Hans Georg Pfaff
Johannes Köchle
Norbert Kupfer
Josef Peter
Josef Walz

3 Mahlgänge
2 Mahlgänge

seit fünf Jahren 3 Gänge, vorher zwei

2 Gänge

3 Gänge.57

Bei größeren Flußbauarbeiten hatte das gesamte Gericht zu fronen. Die große
Rench wurde im Spätjahr 1790 vollständig, die kleine (ein Seitenarm) zum Teil
ausgehoben. Zum Abmessen der kleinen Rench wurde wie vorher bei der großen
eine Aussteckung vorgenommen. Danach wurden die Arbeiten den Gemeinden
zugeteilt. Der „Super Kluge" Gerichtszwölfer Sauer von Urloffen beachtete
jedoch bei den Aushebearbeiten die erteilten Vorschriften nicht, worüber sich
der Müller Hans Georg Pfaff als zuständiger Teichmeister beklagte:58 „Man
gab Sauer zu verstehen, daß dieser gegen das gemachte Maß gehandelt, er beharrte
darauf, daß seine Arbeit recht sei."

Sauer versuchte seinen Dorfgenossen einiges an Arbeit zu ersparen, fehlten
doch beispielsweise an der großen Rench 14 Schuhe in der Länge und 17 Schuhe
in der Breite an Aushub.59 Man erwog auf seiten des Gerichts, den eigensinnigen,
„subordinationswidrigen" Mann für eventuelle Schäden haftbar zu machen.

Trotz der von den Gemeinden durchgeführten Flußbaumaßnahmen kam es
immer wieder zu verheerenden Hochwassern und Veränderungen des Flußlaufs
. Am 22. Februar 1799 erschienen die Müller Josef Pfaff von Müllen und
Josef Walz von Erlach und klagten, daß die Rench an der alten Stelle trotz
vorausgegangener Flußbaumaßnahmen wieder ausgebrochen sei, daß nun
sieben Mühlen samt anderen Werken stillstehen müßten. Das Gericht wollte
keine Leute bereit stellen, da der Durchbruch auf Fernacher Gebiet erfolgt
war. Die Müller mußten wieder einmal beim Amt ihren Ruin an die Wand
malen, bevor sich etwas tat.60

Der Mühlbach war auch ein wichtiger Schutz vor Hochwasser für die Gemeinde
Stadelhofen. Das wurde im November 1836 deutlich. Da das Müllener Wehr
zu dieser Zeit einmal mehr zerstört war, floß die Rench mit ungeteilter Kraft
auf das Dorf zu und setzte den größten Teil davon unter Wasser — „dermaßen
, daß es an den meisten Orten 4 bis 9 Schuhe verheerend durchströmte.
Hierdurch wurden nicht nur die Gärten, sondern auch die Gebäulichkeiten
bedeutend verheert."61 Man forderte im Einvernehmen mit den Müllern die
sofortige Wiederherstellung des Wehrs.

Aber an der Gesamtsituation scheint sich wenig gebessert zu haben. 1872
beklagte man sich darüber, daß bei jedem Hochwasser Kies den Einlauf des
Mühlbaches zuschütte. An dem Mühlbach, der Gemarkungsteile von Nußbach
, Zusenhofen, Stadelhofen, Erlach und Renchen durchfloß, befanden
sich zu dieser Zeit zwölf Wasserwerke. Der Bach bewässerte ferner sechshundert
Morgen Wiesen und lieferte für eine große Zahl von Hanfrözen das

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