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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 277
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Wasser. Zudem wurden weitere Domänen-, Gemeinde- und Pachtwiesen aus
einem Seitenkanal des Mühlbachs, dem Finsterbach bewässert. Wenn kein
Wasser in den Mühlbach einlaufen konnte, waren nicht nur Mühlen und Plaueln
stillgelegt, auch die Wiesenwässerung litt darunter. Schon 1863 war ein umfangreiches
Bauprojekt zur Abstellung dieses Mißstandes entworfen worden,
das freilich zwischenzeitlich in den Mühlen der Bürokratie hängengeblieben
war.62

Ein Müller stellt seine Mühle

11. Die Mär vom unehrlichen Müller

Das Müllerhandwerk wurde im Mittelalter häufig zu den „unehrlichen Handwerken
" gezählt. In Preußen bezeichnete sie das Generalprivileg des Kurfürsten
von Brandenburg für die Halberstadter Gilden von 1650 als Leute „tadelhaften
" Geschlechts. Häufig hatten die Müller die Leiter für den Galgen
aufzustellen.63 Die Müller verbanden sich im allgemeinen nicht zur Zunft.64 In
Offenburg, wo entgegen dem allgemeinen Usus Bäcker und Müller am 5. Juli
1406 eine Bruderschaft gegründet hatten65, gab es zahlreiche Klagen über Mißbräuche
der Müller. So klagten 1610 die Offenburger Weißbäcker über die
Müller, daß sie das Getreide und das Mehl in löchrige Gefäße einfüllten.
Durch die zerbrochenen Fenster wirbele der Wind das Mehl auf — zum Nutzen
des Müllers und zum Schaden des Kunden. Auch würden Bauern von den
Müllern bevorzugt behandelt, die „ein fleschen Weins oder ander Verehrung"
brächten, während die wartenden Bäcker zwischenzeitlich nicht backen konnten
.66

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