Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 476
(PDF, 91 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1987/0476
Inventarisation der Kleindenkmäler im Elsaß

Carl-Helmut Steckner

Eine umfangreiche Arbeit haben die Mitglieder der historischen Vereine des
Elsaß geleistet. Der Dachverband (Föderation des Societes d'Histoire et d'Ar-
cheologie d'Alsace) hatte eine Bestandsaufnahme der kleineren Steindenkmäler
im Elsaß angeregt und eine Kommission gebildet, welche die Teilnehmer in
die Arbeit einführte. Jetzt liegen 12684 Karteikarten im Format DIN A4 vor.
Sie enthalten Ortsangabe, Flurnamen, Lageskizze, Höhenangabe, Kartenkoordinaten
, Beschreibung, Ansichtsskizze (Umklappung), Inschriften,
Maße, Photographien, historische Hinweise, Legenden, Literaturangaben.

Im ersten Jahr der Aktion (1979) wurden 410, im achten Jahr 2594 Denkmäler
erfaßt; von 98 an der Arbeit beteiligten Mitgliedern kamen zwei auf 3304 bzw.
1292 bearbeitete Objekte.

Die Ergebnisse wurden im November 1986 in der Universitätsbibliothek
Straßburg ausgestellt, veranschaulicht durch Originale (Grenzsteine und römischer
Meilenstein). Historische Zeitschriften aus den letzten hundert Jahren
mit Arbeiten lokaler Forscher zu diesem Thema aus der Reichslandzeit wie aus
der Gegenwart unterstrichen die Bedeutung des Themas.

Mit rund 74 Prozent nehmen die Grenzsteine den wichtigsten Platz im Inventar
ein (ca. 45 Prozent sind Grenzsteine der Gemeinden). Ihre rechtliche Bedeutung
wurde veranschaulicht durch Reproduktionen alter Flurkarten, Katasterunterlagen
und Prozeßakten; Nachweise von regelmäßigen Grenzbegehungen
(Um- und Unter-Gängen) mit den aufgestellten Protokollen und Karten geben
Lage und Form der Grenzzeichen wieder (der Grenzsteine bzw. Lochensteine
oder der älteren Loch-Bäume — künstlich gebogene Bäume). Auf Feldkreuze
und Kruzifixe entfallen rund 20 Prozent der Denkmäler.

Beispiele für die Bedeutungsvielfalt dieser Kleindenkmäler:

Grenzstein von 1522 mit Zeichen der Münsterbauhütte aus ihrem Steinbruch
bei Mutzig; Grenzstein von 1791 (N + W) von Nonnenweier und Wittenweier
mit der Brille von Daubensand von ehemals badischem Gebiet; Markierung
der 1876 festgelegten deutsch-französischen Grenze zwischen Metz und Beifort
(D + F); Grenzstein vom Festungsrayon Mutzig (F R I); Markierung der
Bahnstrecke Paris — Straßburg im Ramstal (S P); Hochwassermarke vom
26. 5. 1872 bei Rumersheim; trigonometrischer Punkt der Cassini-Vermessung
um 1800; Gedenkstein für einen vom Blitz Getroffenen (1698) bei Saes-
solsheim; Napoleonsbänke, auf Veranlassung des Präfekten Lezay-Marnesia
anläßlich der Geburt Napoleons II. 1811 errichtet; privater römischer Grenz-

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