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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
67. Jahresband.1987
Seite: 496
(PDF, 91 MB)
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Man ist nicht sicher, ob die älteste Form ausgewählt
oder eine spätere ausgeweitete oder gar
eine gekürzte Form vorgestellt wird. Schließlich
erfährt man auch nicht, ob diese oder jene
Sage ortsspezifisch oder signifikant für Ort
und Landschaft ist, oder ob sie etwa eine Wandersage
darstellt, die an mehreren Orten in
ähnlicher Form vorkommt.
Diese Interpretationen und auch den kultur-
und geistesgeschichtlichen Zusammenhang
wird sich der Leser selbst schaffen müssen. Dabei
kann er aber auf diese beiden reichhaltigen
und insgesamt aussagekräftigen Sagensammlungen
mit großem Gewinn aufbauen.

Dieter Kauß

Konservierte Geschichte? Antike Bauten und
ihre Erhaltung.

Herausgegeben für die Stadt Kempten (Allgäu)
v. Günther Ulbert und Gerhard Weber.
336 Seiten. 231 Abbildungen
Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1985 DM 68,—

Die Konfrontation mit ihrer archäologischen
Vergangenheit stellt manche Kommunen vor
schwierige Probleme, nicht weniger die Archäologen
, die nach abgeschlossener Grabungskampagne
freigelegte Baureste zu konservieren
haben. Sie kennen die Gefahr, daß
die Aufdeckung von Zeugen der Geschichte
auf längere Sicht zu ihrer zweiten und endgültigen
Zerstörung führen kann. Sie und die
Denkmalpfleger haben über die Methoden der
Konservierung oder gar Rekonstruktion zu
entscheiden. Umfang und Bedeutung antiker
Fundstätten führen dazu, archäologische
Parks anzulegen. Dies setzt langfristige städtebauliche
Planung voraus. Spektakuläres Beispiel
ist das Projekt „Kaiserforen" in Rom,
das zum Schutz des antiken Erbes dort einen
Archäologie-Park plant, wo heute der Autoverkehr
über die Via dei Fori Imperiali fließt.
Die Stadt Kempten hat sich für die Schaffung
eines solchen Archäologie-Parks entschlossen
und Fachleute zu einer Tagung gerufen, um internationale
Erfahrungen zu nutzen. Die dort
1983 präsentierten Fälle sind in dieser Publikation
beschrieben. Die verschiedenartigsten Lösungen
kommen aus der Schweiz, Österreich,
Ungarn, Dänemark, England, Tunesien, Griechenland
und anderen Ländern; deutsche Beispiele
sind Trier, Xanten, Saalburg, Bregenz,
Weißenburg, Badenweiler und weitere aus
Baden-Württemberg. Diese eingehende Darstellung
ist ebenso interessant für den Fachmann
, der den Spaten ansetzt, für den Denkmalpfleger
, für den Kommunalpolitiker, der

Planungsentscheidungen zu treffen hat, wie
für den Bürger, dessen Lebensrahmen eine
neue Dimension erhält.
Über den Ausgangspunkt der Überlegungen
zur Erhaltung aus der Sicht der Archäologen
hinaus führen weitere Gedanken etwa über
wirksame Konservierung, die erfordert, daß
freiliegende Bausubstanz alle 2—3 Jahre nachrestauriert
werden muß. Die Frage der Präsentation
wird gestellt mit Blick auf touristische
Interessen der Kommunen: Schutzbau als untergeordnetes
Element oder als eigenständige
(post-) moderne Architektur, Ergänzung der
Originalsubstanz mit Kennzeichnung oder
Nachhilfe, um die Phantasie des Besuchers zu
beflügeln. Die heikle Frage der „idealen Rekonstruktion
" wird angeschnitten, in welchem
Maßstab, auf oder neben den Originalteilen.
Um das Problem herum führt die eindimensionale
Darstellung als Wandbild oder vielleicht
bald als Computerbild oder als mehrdimensionales
Laserbild.

Am wenigsten aufwendig ist die reizvolle Möglichkeit
, im Museumsführer das Bild des gegenwärtigen
Zustandes und auf der darübergelegten
Transparentfolie das Rekonstruktionsbild
zu zeigen. Bei allen hier aufgeführten
ernsthaften Bemühungen — Animation eingeschlossen
— wird an die Grenze erinnert, hinter
Freizeitpark und Disneyland kommerzielle
Verlockungen spielen zu lassen.
Aus Uber hundert Beispielen, die von 20 Fachleuten
behandelt werden, ziehen die Herausgeber
eine Bilanz und plädieren darin durchaus
für Archäologie-Parks, die den archäologischen
Befunden „ein wenig Leben wiedergeben
können" zum Nutzen der Besucher und
der Archäologen selbst.

C.H. Steckner

Franz Keller, Alemannisch angerichtet.
Wein- und Tafelfreuden zwischen Schwarzwald
und Vogesen.

Rombach Verlag Freiburg 1986. 240 Seiten

Beim Lesen dieses Buches gewinnt man einen
Überblick über die traditionelle alemannische
Küche sowie über badische und elsässische
Weine. Der Verfasser, ein vorzüglicher Weinkenner
, widmet dem Weinanbau, den -Sorten,
dem -keller sowie dem Kredenzen des Weines
mehrere Kapitel. Kultiviertes Essen und was
dazu gehört, beschreibt Franz Keller liebevoll.
Die Gerichte sind umfassend, die Beschreibung
unterhaltend und informativ. Für den geübten
Hobbykoch und die erfahrene Hausfrau ist
dieses Buch eine große Bereicherung. Für die
berufstätige Hausfrau bringt der viele Text dagegen
Verwirrung.

Priska Rosenfelder

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