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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 44
(PDF, 112 MB)
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Mitgliederversammlung. Sitz der Geschäftsstelle ist das Wolfacher Schloß.
Die Gebietsgemeinschaft wurde Anfang Oktober konstituiert. 50 von 51 Städten
und Gemeinden aus dem Ortenaukreis traten der Gemeinschaft bei.

Jugend- und Sozialhilfe

Auch im Jahre 1987 setzte sich der bundes- und landesweit anhaltende Trend
des Kostenanstiegs in der Sozialhilfe fort, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Die Zahl der Arbeitslosen, die zusätzlich Sozialhilfe beziehen, nimmt weiterhin
zu, weil die vorrangigen Leistungen der Arbeitslosenhilfe und des Arbeitslosengeldes
oft nicht ausreichen, um den Lebensunterhalt der Betroffenen
zu decken. Diese Tatsache schlägt sich stark in der Hilfe zum Lebensunterhalt
nieder und verursacht von Jahr zu Jahr deutlich höhere Ausgaben.

2. Die Zahl der pflegebedürftigen alten Menschen in Heimen und in der offenen
Hilfe nimmt zu. Die Heimkosten steigen.

3. Zunehmend ist auch die Zahl der Frauen, die wegen Trennung von ihrem
Mann und fehlendem Unterhalt Sozialhilfe beantragen.

4. Die Sozialhilfe, die für Asylberechtigte ausgegeben wird, schlägt ebenfalls
stärker auf den Kreishaushalt durch.

Bei der Jugendhilfe sind die Kosten auch 1987 gesunken. Dies hängt mit der
demographischen Entwicklung zusammen, aber auch mit den seit Jahren mit
Erfolg vom Ortenaukreis betriebenen offenen Hilfen. Es zahlt sich aus, daß
der Ortenaukreis langfristig — insbesondere mit dem Pflegestellenplan — Ersatzmöglichkeiten
statt der teueren Heimhilfe geschaffen hat. Ergänzend stellt
die Arbeit der Psychologischen Beratungsstellen und Sozialen Dienste eine
bessere Ausgangsbasis dar als die alleinige Versorgung in Heimen. Die offene
Hilfe hat sich zum Ziel gesetzt, die Probleme der Familien möglichst ohne Zuhilfenahme
von Eingriffen und Fremdplacierungen zu lösen.

Im Jahre 1987 wurde der Psychiatrieplan des Ortenaukreises mit ersten konkreten
Ergebnissen verabschiedet. Es wurde ein neuer Psychiatrieausschuß
konstituiert, in dem Kreispolitiker, Vertreter der freien Verbände, Ärzte, Betroffene
und die Verwaltung vertreten sind. Der Ausschuß hat zwei wichtige
Entscheidungen vorbereitet:

1. die Errichtung von sozialpsychiatrischen Diensten im Lahrer Raum;

2. die Errichtung von sozialpsychiatrischen Diensten im Kinzigtal.

Im Alten- und Behindertenbereich haben die Koordinatoren ihre Arbeit fortgesetzt
. Im Altenbereich wird der Feldversuch des Landeswohlfahrtsverbandes
sowie der Aufbau der ehrenamtlichen Dienste wie z. B. Nachbarschaftshilfen
vorangetrieben. Im Behindertenbereich geht es insbesondere um den weiteren

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