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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 266
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schranken Straßburg noch mehr als früher der wirtschaftliche Mittelpunkt geworden
. Dagegen seien die linksrheinischen, also die elsässischen Dörfer,
durch ein Netz von Straßenbahnen mit Straßburg verbunden. Besonders fühlbar
gestalte sich der gänzliche Mangel an Verkehrsmitteln für die Rheingemeinden
zunächst nördlich von Straßburg—Kehl, deren brachliegende
Arbeitskräfte angesichts der Großindustrie dieser Städte bei steigender Arbeitsnachfrage
kaum Verwendung finden könnten, was um so bedauerlicher
sei, als durch die Rheinkorrektion die Goldwäscherei vernichtet, die lohnende
Fischerei geschädigt und durch die Vollendung der Uferbauten dem Arbeiterstand
die letzte Verdienstgelegenheit entzogen werde, so daß eine fortschreitende
Verarmung der volkreichen Gemeinden als unausbleibliche Folge drohe.

Nur von einer Wiederbelebung des Verkehrs könne wirksame Hilfe erhofft
werden, und zu diesem Zwecke habe man die Erstellung einer Straßenbahn
von Kehl über Lichtenau nach Bühl ins Auge gefaßt. Die Kosten für die 39
km lange Strecke erfordere einen Bau- und Betriebsaufwand von 1 440 000,—
M. Die Strecke Kehl—Lichtenau mit 25 km Länge erfordert 925 000,— M
Herstellungskosten. Die zuvor genannten 13 Gemeinden erklärten sich bereit,
125 000,— M in bar und das gesamte erforderliche Gelände zu stellen. Man
hoffe auf einen Staatszuschuß von 312 500,— M. Der Rest von 487 500,— M
sei vom Unternehmer aufzubringen.

Eine 2. Petition3 wurde in der Sitzung vom 4. März 1886 von den Gemeinden
Bodersweier, Linx und Hohbühn eingereicht. Darin erklären diese Gemeinden
, daß man nur aus Sorge über eine zu hohe Belastung des Gemeindesäckels
durch einen Zuschuß für den Bahnbau bisher beiseite gestanden habe. Als Linx
und Bodersweier bemerkt hatten, daß die Linie entlang des Rheins Oberwasser
bekam, wollten sie jetzt noch das Blatt zu wenden versuchen. Als Argument
für die Linie entlang der heutigen B 36 wurden einmal die höhere Einwohnerzahl
(einschl. Holzhausen, Zierolshofen und Querbach) vorgebracht, dazu
könne man (und das ist jetzt nach 100 Jahren positiv zu vermerken, wo man
ohne Rücksicht auf Landverbrauch mit immer neuen Straßen die Landschaft
zerstört) der Landwirtschaft viel Gelände ersparen. Diese Gemeinden seien
nunmehr, also waren sie es vorher nicht, zu Geldopfern bereit.

Es war dann sogar die Rede davon, die Bahn über Leutesheim, Auenheim, Bodersweier
nach Kehl zu leiten. Die mit Bahnbau befaßte Kommission hielt es
für wünschenswert, daß mit dem Bahnbau bald begonnen werde: Auf Grund
des Geländes werde es keine Schwierigkeiten beim Bau geben, bei der zahlreichen
Bevölkerung könne man mit reger Benutzung rechnen, und die Gemeinden
seien zu Geldopfern bereit.

Allerdings kam diese Petition zu spät, da der laufende Haushalt bereits beschlossen
war.

Im Jahre 1888 wurde es dann konkret!

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