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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 272
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werde. Solange dieser Zug nicht wieder verkehrt, sind die geschäftlichen und
kulturellen Interessen des Hanauerlandes aufs Schwerste geschädigt. Ich verweise
deswegen auf das, was ich bei der Beratung des z. Zt. geltenden Fahrplans
am 6. März 1925 in Offenburg mündlich — leider vergeblich -
ausgeführt habe. Wenn es richtig ist, was die Kehler Zeitung heute berichtet,
daß der erste Zug von Bühl her im Winter um 7.08 Uhr vormittags in Kehl
eintreffen soll, so liegt dieser Zeitpunkt wiederum sehr ungünstig für die auswärts
wohnenden kaufmännischen Angestellten und für die auswärtigen Schüler
der Kehler Schulen, weil der Zeitraum zwischen dem Eintreffen des Zuges
in Kehl und dem Beginn der Geschäftsstunden sowie des Unterrichts (8 Uhr
vormittags) zu groß ist. Der erwähnte Zug trifft etwa 1 Stunde früher in Rheinbischofsheim
ein, also kurz nach 6 Uhr. Für die nördlich von Rheinbischofsheim
wohnenden Besucher der Realschule und der landwirtschaftlichen
Winterschule bedeutet das eine um 2 Stunden verfrühte Ankunft. Das wird zur
Folge haben, daß der Besuch der erwähnten in Rheinbischofsheim befindlichen
Schulen nachläßt. Nachdem die Franzosen in diesem Sommer das Gebäude
, in dem sich die landwirtschaftliche Winterschule befindet, endlich geräumt
haben, besteht das größte Interesse daran, daß sich die Schule in Zukunft günstig
entwickelt und daß sie vor allen Dingen aus den Gemeinden des unteren
Hanauerlandes zahlreich besucht wird. Das wird aber zum großen Teil vom
Fahrplan abhängen. Wenn der Fahrplan so durchgeführt wird, wie es nach der
Notiz in der Kehler Zeitung der Fall zu sein scheint, werden die Interessen der
landwirtschaftlichen Winterschule durch ihn aufs Schwerste geschädigt. Aus
allen diesen Gründen bitte ich daher dringend im Namen der beteiligten Bevölkerungskreise
den erbetenen Zug in den Winterfahrplan einzustellen.

In der Bürgerversammlung gestern wurde noch ein anderer längst bestehender
Wunsch wiederholt: Die Abendzüge Kehl ab 8.45 und Bühl ab 8.24 Uhr
möchten in der Richtung Bühl bis Lichtenau und in der Richtung Kehl bis Freisten
durchgeführt werden. Auch diesen Wunsch möchte ich abermals auf das
Nachdrücklichste unterstützen.

gez. Schindele.

Auch die Antwort der MEG, die 1923 gegründet wurde und die die Nachfolgerin
der Straßburger Straßenbahngesellschaft wurde, ist sehr aufschlußreich.
Die Bitte des Landrats schlug man ab, da erstens der Wirtschaftsplan der MEG
fertig sei; weiter müßte man eine Einnahmegarantie haben, wenn weitere Zugpaare
eingesetzt werden sollten.

Die Bahn mußte also auch schon damals sparen. Zum anderen beklagte sich
die Verwaltung der MEG darüber, daß manche Züge sehr schlecht besetzt seien
und dies, obwohl es damals vor rund 60 Jahren kaum private Autos gab.
Man war eben nicht so viel unterwegs wie heute. Auch fuhren viele — und
dies auch noch nach dem 2. Weltkrieg — täglich mit dem Rad zur Arbeit nach
Kehl.

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