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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 285
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1797 an als Leiter der französischen Delegation an den Friedensverhandlungen
in Rastatt teilgenommen. Schon am 2. Dezember kehrte er über Kehl und
Straßburg nach Paris zurück. Die Rheinbrücke passierten im übernächsten
Jahr auf dem gleichen Weg nach dem Abbruch der Verhandlungen die Überlebenden
, die dem Rastatter Gesandtenmord am 28. April 1799 entgangen
waren.

Zu Beginn des 2. Koalitionskrieges überschritt bei Kehl auf Schiffbrücken der
General St. Cyr den Rhein am 2. März 1799 und nach ihm General Moreau
und General Sainte Suzanne am 25. April 1800. Gemäß Vertragsschluß von
Luneville wurde das Fort Kehl am 26. Juni 1801 wieder von französischen
Truppen übernommen.

Als Napoleon im März 1804 Komplotte und Attentate der Emigranten befürchtete
, zogen 300 Reiter über die Rheinbrücke nach Offenburg, um Emigranten
zu fangen und sie in der Straßburger Zitadelle abzuliefern. Wenige Tage danach
ließ er den Conde-Nachkommen Herzog von Enghien im Handstreich aus
Ettenheim über Kappel und Straßburg nach Vincennes entführen.

Der Bau einer festen Brücke sollte nun den Rheinübergang sicherer machen
und die Schiffbrücke ablösen.

Schon 1801 hatte die Stadt den Präfekten darauf hingewiesen, daß von der
1796/97 zerstörten alten Brücke nur noch die beschädigten Pfosten von 14 der
31 Joche vorhanden waren, und den Bau einer neuen Brücke vorgeschlagen,
wofür die Regierung Baumaterial liefern sollte. Am 18. März 1803 fiel die
Entscheidung. In einem Konsulardekret übernahm die Regierung diese Aufgabe
im Hinblick auf den militärischen und wirtschaftlichen Nutzen der Rheinbrücke
an der neuen französischen Grenze. Im Herbst erschien der Chef der
Ponts et Chaussees Cretet, um den Standort festzulegen, und der Ingenieur des
Departements Kastner fertigte den Bauplan, der im Februar 1804 in Paris angenommen
wurde. Am Krönungstag Napoleons, dem 2. Dezember 1804 wurde
feierlich am linken Widerlager mit dem Brückenbau begonnen. Von
September 1805 bis 26. Mai 1806 ließ Napoleon die Arbeit an der Brücke unterbrechen
; er fürchtete, sie sei nicht sicher genug gegen Artilleriebeschuß.
Ausgeführt wurde der Bau vom Straßburger Zimmermeister Osterried, er verwendete
Tannenstämme als Pfosten und Eichenbalken für den Oberbau.

Allianzen — Heiraten — Triumphbögen

In dem ereignisreichen Jahr 1805 fiel daher der Schiffbrücke eine besondere
Rolle zu. Während die künftige Napoleonsbrücke noch unfertig dastand,
wickelten sich die Vorbereitungen zum 3. Koalitionskrieg über die alte Schiffbrücke
ab. Nach dem Angriff Österreichs auf Bayern am 7. September brach
Napoleon das Lager bei Boulogne ab und hielt sich vom 26. September bis

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