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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 487
(PDF, 112 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0487
- Das alemannische Land, vor allem natürlich auch die deutsche Schweiz, hat
Rilke aber doch recht ordentlich kennengelernt; dies sei ihm bestätigt u.a. mit
dem kurzen Hinweis auf Rilkes letzte Reise, die ihn im Juni 1925 von Paris
noch einmal nach Straßburg führte. Elsässische Freunde, vor allem Camille
Schneider, brachten ihn zu diesem Kurzbesuch ins Elsaß. Er sah in Straßburg
das Münster wieder — wie ein „Lebewesen, das Tag und Nacht immerfort
Zwiesprache hält mit der Ewigkeit"30. Und er ging noch einmal zum Gebäude
der Druckerei G. L. Kattentidt, erinnerte sich an den „Jung-Deutschland-
Verlag": „Damals wollte ich mich um jeden Preis lösen von meinen Jugenderinnerungen
in Böhmen. Deshalb ließ ich meine Texte in Straßburg drucken.
Vor allem aber hat wohl das Verständnis von Herrn Kattentidt, eines Mannes
von gutem Geschmack und großer Energie, über meine ganze Zukunft entschieden
, indem er den ,Sturm und Drang' befriedigte, der mich mit großer
Heftigkeit dazu trieb, über die Grenzen meines unglücklichen kleinen Landes
hinaus zu reisen."

Daß Rilke bei dieser Reise auch ein letztes Mal nach Colmar fahren wollte,
ins Unterlinden-Museum, zum Grünewald-Altar, rundet unsere Geschichte ab.

Im folgenden Jahr, am 29. 12. 1926, ist Rainer Maria Rilke in Val Mont —
Montreux in der Schweiz gestorben.

Anmerkungen

1 1984 erschien im Verlag Schillinger/Freiburg meine ausführliche Darstellung „Rilke in Rip-
poldsau" 1909 und 1913. Sympathische Seiten im Gästebuch des verläßlichen Kurtales". -
In diesem neuen Aufsatz ist aber auch einiges an zusätzlichem Material verarbeitet

Von größtem Vorteil bei dieser Arbeit: Ingeborg Schnack, Rilke. Chronik seines Lebens und
Werkes. Insel 1975

2 Paul Valery, Gedenken und Abschied. 1927

3 Bert Brecht, Lyrik-Wettbewerb. In: B. Brecht, Über Lyrik. Berlin und Weimar 1964, S. 10.

4 Vgl. Hugo Friedrich, Die Struktur der modernen Lyrik. Von Baudelaire bis zur Gegenwart.
1956, S. 133 bzw. 151

5 Vgl. Walther Killy, Deutscher Kitsch. Ein Versuch mit Beispielen. 1961. — Hier wird als
ein Beispiel auch ein Rilke-Text präsentiert („Helle Wiesen gehen auf, Frühlinge spielen
. .."), ohne daß natürlich damit das ganze Werk Rilkes als „Kitsch" abgetan wird

6 Rilke, Briefe an einen jungen Dichter. 1929 Insel (Briefe an Franz Xaver Kappus)

7 Vgl. Ingeborg Schnack, Rilke. Chronik seines Lebens und Werkes. Insel 1975. — Vgl. die
Angaben zu Kattentidt im Personenregister, S. 1196

8 Vgl. Anm. 7, S. 25

9 Vgl. Anm. 7, S. 27/28

10 Vgl. Anm. 7, S.31

11 Vgl. Wolfgang Leppmann, Rilke. Sein Leben, seine Welt, sein Werk. Scherz-Verlag 1981

12 Vgl. Anm. 7, S. 145

13 Vgl. Anm. 6, S. 14

14 Vgl. Fürstenbergisches Urkundenbuch 4, 101 und Ecclesiastica im Fürstlich-Fürstenbergi-
schen Archiv Donaueschingen XI, Vol. IV.

15 Vgl. Adolf Schmid, Bad Rippoldsau. Geschichte eines Schwarzwälder Kurtales. 1979,
S.35ff.

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