Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 510
(PDF, 112 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0510
Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe hat 1882 das Bild „Geflügel an einem Regentag
im Schwarzwald" vom Künstler erworben. Von Badens Großherzog
Friedrich erhielt Jutz mehrfach Auszeichnungen, die wohl höchste am 8. Juni
1892 mit dem Ritterkreuz I. Klasse vom Zähringer Löwenorden.16 Bei einem
seiner Aufenthalte starb am 14. 9. 1870 sein ältester Sohn Max Carl Josef in
Baden-Baden.

Ein weiterer Sohn trat in die Fußstapfen des Vaters. Der am 14. 3. 1873 in
Düsseldorf geborene Karl Ernst Bernhard Jutz fühlte sich zur Malerei hingezogen
, und er konnte, im Gegensatz zum Vater, eine Kunstschule besuchen.
Vier Jahre absolvierte er die Kunstakademie in Karlsruhe, wo er Schüler bei
Professor Schönleber war. Später wurde er Meisterschüler bei Professor
Dücker an der Kunstakademie Düsseldorf. Karl Jutz der Jüngere wurde ein bedeutender
Landschaftsmaler, dessen Werke häufig auf Auktionen auftauchen.
Wie sein Vater war er auf großen nationalen und internationalen Ausstellungen
vertreten. In Düsseldorf war er zweiter Vorsitzender des „Vereins zur Veranstaltung
von Kunstausstellungen", Mitglied des „Malkastens" und des „Vereins
Düsseldorfer Künstler zur gegenseitigen Unterstützung und Hilfe". 1915
fiel Karl Jutz der Jüngere im Alter von 42 Jahren während des 1. Weltkrieges
in Rußland.

Ein Jahr später, am 31. 8. 1916, verstarb auch Carl Jutz d.Ä. In seiner Sterbeurkunde
ist merkwürdigerweise zu lesen, er sei ein „Sohn des Lederhändlers
August Jutz, verstorben und zuletzt wohnhaft in Louisville (Amerika) und seiner
Ehefrau, Vor- und Geburtsname unbekannt, verstorben und zuletzt wohnhaft
in Lichtental17". Wie es zu solchen Widersprüchlichkeiten kam, konnte
nicht geklärt werden. Vielleicht ist die Ursache in den unruhigen Zeiten zu suchen
, in denen Carl Jutz gelebt hat (48er Revolution, Krieg 1870/71) und gestorben
ist (1. Weltkrieg). Vielleicht hat er auch über Herkunft und Werdegang
nicht viel erzählt. Daß er es ohne die entsprechende Schulbildung so weit
gebracht hat, ist jedenfalls eine Leistung, auf die er stolz sein konnte.

Carl Jutz, der sehr produktiv war und seine Werke gut verkaufen konnte, verbrachte
seine letzten Lebensjahre in Pfaffendorf bei Koblenz. Seiner Todesanzeige
ist zu entnehmen, daß seine Familie im ganzen Land verstreut wohnte.
Nachkommen sind nicht mehr zu finden. Auch bei Museen oder Auktionshäusern
ist kein Nachlaßverwalter bekannt.

So bleiben einige Geheimnisse und Unklarheiten um den Mann, der vor 150
Jahren in Windschläg geboren wurde.

Sein großer Erfolg zu Lebzeiten hängt wohl damit zusammen, daß die Tiermalerei
wie die Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert eine starke Nachfrage erlangten
. Diese erklärt sich wohl aus der zunehmenden Industrialisierung und
der damit einhergehenden Entfernung und Entfremdung des Menschen von der
Natur. Man wollte sich mit solchen Gemälden die Natur in die eigenen vier

510


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0510