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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 522
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der, die in den fünfziger Jahren entstanden. Er reiste wieder nach Frankreich
und besuchte dort vor allem Paris. Die Stadt und ihre Kunst hatten durch den
Krieg ihre Anziehungskraft nicht eingebüßt.

Das damals entstandene Spätwerk Laibles ist stark beeinflußt durch die französischen
Maler Henry Matisse und Georges Braque, deren wohlgestimmte Farbigkeit
und dekorative Liniensprache, aber auch deren einfache Abstraktion
Laible begeisterte. Die Landschaft, die menschliche Gestalt und das Stilleben
wurden in seinem Spätwerk zu Hauptmotiven seiner Malerei. Dabei kam die
Beschäftigung mit den Gesetzlichkeiten des Ornaments, das in seiner natürlichen
Flächigkeit das Gesamtschaffen Laibles bestimmte. Körper und Raum
wurden nicht mehr in erster Linie als plastische Dimension gesehen, sondern
als Angebot zu rhythmisch-dekorativer Flächenspannung. In seinem Spätwerk
gelang Laible eine neue Bildform: Freie ornamentale Kompositionen, großzügige
Malereien in Aquarell und Öl. Spontaner Ausdruck, sicheres handwerkliches
Können und lateinische Klarheit der Formulierungen vereinigen sich zu
Bildern von großartiger existenter Sicherheit. Ein paar Häuser erwachen aus
ihrem staubigen Schlaf. Muscheln am Strand von Eckernförde werden zu neuem
Dasein erweckt. Ein Büschel Unkraut wird zur Arabeske. Ein Tisch mit
einer gemusterten Decke, Krug, Schale, ein paar Flaschen, Früchte — die Dinge
sind fern von Sinnlichkeit und doch sinnenhaft, schön. Das Geheimnis dieser
Schönheit ist eine rhythmische Verwandlung, vor allem aber eine farbliche
Verwandlung; Laible bevorzugte jetzt Farben von gedeckten Tönen, die sich
meist aus dem Farbklang Rot-Beige und Blau-Grün aufbauen. Wir entdecken
jetzt in seinen Bildern schwebende Eisblaus, tiefe Goldocker, erdige Rots,

Stilleben. 1950, Aquarell

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