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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
68. Jahresband.1988
Seite: 536
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1988/0536
Gezeichneter und gemalter Göttel-
brief von 1830.

scheinen hier Ausnahmen gewesen zu sein, sie sind sehr selten anzutreffen. Eine
Sonderform stellen die kalligraphisch verzierten Exemplare dar, die von
1724 an besonders in Straßburg erscheinen.

Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts haben sich nur wenige handgemalte
Göttelbriefe erhalten. Ein Exemplar von 1747 aus Herrlisheim zeigt den sehr
gebräuchlichen Blumenkranz - in Schwarz, Rot, Grün und Blau gemalt —,
in dem sich der Spruch mit der Unterschrift des Paten befindet. Diese Anordnung
ist auch im späteren 18. Jahrhundert üblich. Ein Göttelbrief aus Iiikirch
von 1766 hat schon die weitaus häufigste Art der Ausgestaltung: der Spruch
steht in einem Herzschild, um das sich streng symmetrisch stilisierte Blumen
ranken. Erst mit den achtziger und neunziger Jahren werden die handgemalten
Göttelbriefe häufiger, ihre weiteste Verbreitung haben sie von 1810—1840.

Bei den handgemalten Göttelbriefen lassen sich einzelne Dorfkreise herausstellen
, die ihre eigenen Ausprägungen gefunden haben; sie sind stark an die einzelnen
Dorfkünstler gebunden. Dabei spielt einmal die Überlieferung, zum
andern das Übergreifen von andern Ausgestaltungen eine Rolle. So wurde
z. B. von der „Papierschnittmethode" ein großer Bezirk ergriffen, in dem vorher
nur der handgemalte Göttelbrief zu finden war. Unter den Taufbriefen des
Elsaß kann man nach der Gestaltung und Form verschiedene Typen unterscheiden
:

1. Der Kleeburger Typ:6

Es sind Göttelbriefe des Kreises Weißenburg mit exakter Zeichnung und verhältnismäßig
dunkler Farbgebung. Bevorzugt ist das Breitformat, in dem ein
großes, in die Breite gezogenes Herz den Taufwunsch aufnimmt. Zu beiden
Seiten des Herzens ranken sich streng stilisierte Blumen und Zweige, die sich

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