Freiburger historische Bestände - digital

Jahresbericht 1988/89

Manfred Hildenbrand

Die Geschichte des Hanauerlandes und der Stadt Rheinau mit ihren vielen
Teilorten stand im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Historischen
Vereins für Mittelbaden am Sonntag, dem 18. Oktober 1988. Lobend hob
der Präsident des Vereins, Dr. Dieter Kauß, die vielfältigen Aktivitäten der
Mitgliedergruppe Rheinau auf dem Gebiet der Heimatgeschichte und der
Denkmalpflege zu Beginn der Festsitzung in der Festhalle zu Rheinau-
Memprechtshofen hervor und gedachte des jüngst verstorbenen Gründers
und Vorsitzenden der Rheinauer Mitgliedergruppe Dr. Nikolaus Honold.

Der Leitende Archivdirektor LR., Dr. Hans-Georg Zier (Karlsruhe), beschäftigte
sich in seinem Festvortrag mit dem Thema ,,Das Hanauerland auf
der Suche nach seiner Identität", wobei er die Verbundenheit der Hanauer
Bevölkerung mit ihrer Heimat und Geschichte untersuchte. Enge Beziehungen
habe das Hanauerland schon von jeher zum benachbarten Elsaß unterhalten
. Der Widerspruchsgeist gegen die Obrigkeit sei stets ein wesentlicher
Charakterzug der Hanauer Bevölkerung gewesen. Bürgermeister Meinhard
Oberle streifte auf dem Empfang der Stadt für die 33 Mitgliedergruppen des
Vereins die vielschichtigen Aufgaben der Großgemeinde Rheinau und betonte
vor allem die Verantwortung der Stadt für Kultur und Geschichte.

In der Geschäftlichen Sitzung konnte Präsident Dr. Dieter Kauß auf die stetig
wachsende Mitgliederzahl des Historischen Vereins hinweisen. Mit über
3400 Mitgliedern sei der Historische Verein für Mittelbaden einer der größten
Geschichtsvereine der Bundesrepublik Deutschland. In seinem Rechenschaftsbericht
ging Dr. Kauß auf die vielfältigen Tätigkeiten der Mitgliedergruppen
und Arbeitskreise ein. Ein neuer Arbeitskreis ,,Grenzsteine beiderseits
des Rheins" sei kürzlich ins Leben gerufen worden. Angeregt durch
elsässische Historiker, beschäftigte er sich mit der Erfassung und Dokumentation
der Grenzsteine auf rechtsrheinischem Gebiet.

Der Kassenbericht von Geschäftsführer Theo Schaufler bewies, daß sich die
Kassengeschäfte bei ihm in guten Händen befinden. Die steigenden Kosten
machen es jedoch notwendig, daß der Mitgliedsbeitrag, der zugleich der
Preis für das Jahrbuch „Die Ortenau" ist, erhöht werden müsse. Dies wurde
von der Mitgliederversammlung auch beschlossen. Der Mitgliedsbeitrag
wird ab 1989 30 Mark betragen, für juristische Personen 50 Mark.

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