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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 159
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0159
Das Innere des St. Nikolaus-Kirchleins Aufnahme: Hermann Kiefer

Mauerköpfe hervor, vermutlich Postamente einer ehemaligen Außenkanzel,
von der aus gepredigt werden konnte, wenn der Innenraum die Zahl der
Gläubigen an besonderen Festtagen nicht fassen konnte.

Am besten erhalten ist bis heute das alte Kreuzgewölbe des Chores im Untergeschoß
des Turmes und die wohl aus spätgotischer Zeit stammende
Holzdecke des Kirchenschiffes, deren himmelblaue Farbe an einigen Stellen
noch sichtbar ist. Die Innenwände des Chores und des Kirchenschiffes sind
durch Umbauten und Ausbesserungen stark verändert worden, das läßt sich
aus der Anlage der freigelegten Wandmalereien ersehen8.

Hausgereut und Holzhausen hatten wie die anderen Orte des Hanauerlandes
sehr unter den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen des 17. und 18.
Jahrhunderts zu leiden. Da an allen Kriegen Frankreich beteiligt war, zogen
durch unser grenznahes Gebiet Truppen aus ganz Europa, quartierten sich
ein, erpreßten Abgaben, raubten, plünderten und zündeten beim Abzug oft
die Häuser an. So wurde auch das Kirchlein in Hausgereut im Dreißigjährigen
Krieg teilweise zerstört und das Inventar geplündert. 1654 erfolgte die
erste Renovierung. Rechnungen von Schreinern für Fenster und Türen, von
Zimmerleuten und Maurern zeugen von dem Umfang der Zerstörungen9.
Noch verheerender waren die Schäden in den Erbfolgekriegen Ludwig XIV.,
so im Pfälzischen von 1688—1697, in dem beide Orte Hausgereut und Holzhausen
fast völlig „abgegangen" und von den Einwohnern verlassen wur-

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