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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 318
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Offenburger Kriegsalltag 1939-1945

Die Lebensverhältnisse im Spiegel der lokalen Presse

Bernd Boll

Dieser Aufsatz hat die Versorgung der Offenburger Bevölkerung mit Lebensmitteln
, Energieträgern, Wohnungen und nicht zuletzt mit Presseinformationen
zum Thema. Als erste Annäherung wurden systematisch die
Lokalseiten der Tagespresse aus den Jahren 1939 bis 1945 ausgewertet.

Nun sind die gleichgeschalteten Zeitungen nicht gerade die verläßlichsten
Informationsquellen über die NS-Zeit; mit der gebotenen Vorsicht ausgewertet
sind sie jedoch für einen Einstieg in lokalgeschichtliche Untersuchungen
unverzichtbar: ,,Im Anfangsstadium der Bearbeitung empfiehlt sich die systematische
Auswertung der lokalen oder regionalen Zeitungen. Trotz aller
quellenkritischen Vorbehalte angesichts der nationalsozialistischen Presselenkung
kann somit ein Raster der örtlichen Ereignisgeschichte und der
politisch-sozialen Grundstrukturen gewonnen werden, dessen Felder danach
durch gezielte Forschung aufzufüllen sind."1

Die vollständige Untersuchung der Lebensverhältnisse in Offenburg während
des Zweiten Weltkriegs an Hand aller zugänglichen Quellen — kommunale
Verwaltungsakten, Akten von Mittelinstanzen und Staatsbehörden,
Gerichtsakten, Akten der NSDAP-Kreisleitung, aber auch Zeitzeugenaussagen
, private Unterlagen und andere Ergänzungsdokumente2 - wäre erst
noch zu leisten; der vorliegende Beitrag möchte dazu Anstöße geben.

Die Offenburger Lokalpresse

Die beiden Tageszeitungen, die während des Zweiten Weltkriegs mit einem
Lokalteil für Offenburg erschienen, sind das „Offenburger Tageblatt" und
„Der Führer, Hauptorgan der NSDAP Gau Baden". Vom 9. Dezember 1944
an wurden beide Blätter zusammen mit der „Kehler Zeitung" zur „Offenburger
Gemeinschaftszeitung" vereinigt, im Zug der Mobilisierungsmaßnahmen
des letzten Kriegsjahrs. Das „Offenburger Tageblatt" schrieb dazu,
ohne mehr als einen versteckten Hinweis darauf zu geben, daß es selbst von
diesen Maßnahmen betroffen sei:

„Auch auf dem Gebiet der Presse werden ab l. September bedeutsame Maßnahmen durchgeführt
, um Kräfte für Wehrmacht bzw. Rüstung freizumachen, noch mehr Papier zu sparen
und eine weitere Entlastung der Transportwege zu gewährleisten. Im Verfolg dieser Aktion
wird wieder eine Reihe angesehener Blätter ihr Erscheinen einstellen müssen".3

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