Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 328
(PDF, 111 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0328
mehr leugnen konnte, so versuchte man doch, die Ursachen einigen „Kriminellen
" anzulasten, die mit ihrer Verachtung der Reichsmark das ganze Volk
ins Unglück stürzten, wie Wirtschaftsminister Funk in einer Rede sagte:

„Wer glaubt, daß Geld keine Rolle spielt, der sollte sich schämen vor den Millionen fleißiger
und gewissenhafter deutscher Menschen, die noch heute mit jeder Mark rechnen müssen und
sich bemühen, durch gesteigerte Leistungen mehr zu verdienen, um ihre Lebenslage zu verbessern
, für die das Geld den hohen moralischen Wert besitzt, den die Achtung vor dem sauer
verdienten Gelde diesem verleiht, und er sollte sich schämen vor den Millionen von treuen,
anständigen Deutschen, die mit unerschütterlicher Zuversicht an den deutschen Sieg glauben
und dieses Vertrauen durch ihren Sparbeitrag immer von neuem in überzeugender Weise unter
Beweis stellen."47

Die Verschärfung der Strafverfolgung für Verstöße gegen -die kriegswirtschaftlichen
Bestimmungen wurde im ,,Offenburger Tageblatt" in Form von
Kommentaren zu den gesetzlichen Bestimmungen mitgeteilt. Es ist festzustellen
, daß diese Zeitung die Auswirkungen der Ernährungslage in
brauchbarerer Weise schilderte als der „Führer", der sich eher zu den ideologischen
Grundlagen von Maßnahmen verbreitete und ihre Auswirkungen
nur ungern zur Sprache brachte.

Energie

In der Berichterstattung über den Energiesektor schlug sich vor allem die zunehmende
Verknappung nieder. Wie alle Verbrauchsgüter war auch Brennstoff
rationiert:

„Die Verbraucher müssen sich bei einem Kohlenhändler in die Kundenliste eintragen lassen
und haben ihre Bestellung getrennt nach Briketts, Kohlen und Koks aufzugeben."48

Den einzelnen Privathaushalten stand eine genau bemessene Menge von
Kohlen zur Verfügung:

„Die Zahl der dem Verbraucher zustehenden Menge ergibt sich an Hand der auf dem Antragsvordruck
abgedruckten Tafel aus der Zahl der zum Haushalt gehörenden ständig anwesenden
Personen sowie der Zahl der heizbaren Räume."49

Für zentralbeheizte Häuser, gewerblich genutzte Räume, Behörden und Betriebe
galten Sonderregelungen.50 Es finden sich, abgesehen von den in der
Tagespresse abgedruckten amtlichen Bekanntmachungen zur Rationierung,
so gut wie keine Beiträge über den Zustand der Kohlenversorgung, jedoch
schien Ende 1941 ein Engpaß zu entstehen: ,,Spart mit den Kohlen!"51 lautete
ein Aufruf des Gauleiters, der den Auftakt für ständige Einsparkampagnen
bildete. Im August 1942 veröffentlichte das Wirtschaftsamt des
Landkreises Offenburg eine

„Bekanntmachung über die Hausbrandversorgung 1942/43. Danach gelten die für die Regelung
im Kohlenwirtschaftsjahr 1941/42 erlassenen Bestimmungen sinngemäß für das Kohlen-

328


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0328