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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 335
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Bis 10. April 1943 mußten alle Wohnungen von den Inhabern dem Landrat
bzw. Oberbürgermeister gemeldet werden, Unterlassung wurde bestraft.88
Zur Durchführung dieser Maßnahmen wurde am 27. Januar 1943 in Offenburg
ein städtisches Wohnungsamt eingerichtet.89 In einem von „Führer"
wie „Offenburger Tageblatt" veröffentlichten Beitrag erläuterte Oberbürgermeister
Dr. Rombach die Aufgaben des Wohnungsamts:

„Dasselbe hat in den sieben Monaten seines Bestehens schon wesentlich zur Rückführung
zweckentfremdeten Wohnraumes, zur Wohnraumversorgung und zur Unterbringung der luftkriegsbetroffenen
Bevölkerung beigetragen."90

In eben diesen sieben Monaten hatte sich aber auch die Sprachregelung geändert
: nicht mehr von „gerechter Zuteilung freier Wohnungen"91 und von
„sozialer Gerechtigkeit" im Wohnungswesen"92 war jetzt die Rede, sondern
davon, „das schwierige Wohnungsproblem in gerechter und befriedigender
Weise zu lösen."93

Da dies wegen der zunehmenden Vernichtung von Wohnraum durch alliierte
Luftangriffe nicht gelang, ging man ein Jahr später dazu über, Behelfsheime
zu bauen, die überall nach einem einheitlichen Bauplan ausgeführt und vom
Staat bezuschußt wurden:

,,Ob die Häuschen nun in Plattenbauweise, in Riegel- oder Holzbauweise ausgeführt werden,
bleibt der Initiative der Erbauer, also der einzelnen Gemeinden oder der Betriebe überlassen,
um ihnen damit die Möglichkeit zu geben, alles verfügbare Baumaterial zu verwenden. Der
Grundriß ist jedoch überall derselbe, die durch Führerbefehl vorgeschriebenen genauen
Maße müssen eingehalten werden, damit der staatliche Bauzuschuß von 1700 RM gewährt
werden kann. Die Wohnfläche beträgt für jedes Einzelbehelfsheim 22,6 qm, die, in Wohnfläche
und Schlafraum aufgeteilt, reichlichen Raum für eine mehrköpfige Familie bietet. Im ersten
Augenblick mag das zwar bezweifelt werden, wer jedoch einmal Gelegenheit hatte, ein
fertiggestelltes, eingerichtetes und seit Wochen bewohntes Behelfsheim zu besichtigen und
mit den Bewohnern zu sprechen, ist anderer Ansicht."94

Es war geplant, „daß im Kreis Offenburg vorerst 198 Behelfsheime erstellt
werden, und zwar 98 im Rahmen der Parteiaktion und 100 im Rahmen der
Betriebsaktion."95 Im August 1944 waren davon 42 im Bau, verteilt auf 12
Gemeinden des Kreises Offenburg.96

Auswirkungen des Krieges auf die Lokalberichterstattung

Die Einstellung zahlreicher Zeitungen im Mai 1941 und erneut im Frühjahr
1943 hatte auch eine Verringerung des Umfangs der in kleineren Verlagen
weiterexistierenden Zeitungen zur Folge.97 Eine Stichprobe ergab die folgende
Entwicklung der wöchentlichen Gesamtseitenzahl bei „Führer" und
„Offenburger Tageblatt":

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