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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 346
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0346
Beide Dornblüth gehören einer Familie an, die, von Freiburg kommend im
17. und 18. Jahrhundert zu großem Ansehen in der Reichsstadt gelangte.2
Mehrere Generationen hindurch stellte sie Stadtschreiber, Reichsschultheiße,
fiirstenbergische und vorderösterreichische Beamte sowie Geistliche; u.a. war
Johann Georg Friedrich Dornblüth (geb. 18. 7. 1705) Abt des Klosters Etten-
heimmünster von 1740—1775.

Das Wappen der Dornblüth auf beiden Epitaphen zeigt drei Rosenzweige mit
je einer Blüte aus einem Dreiberg wachsend. Der Helmzier besteht aus einer
wachsenden „gekrönten" Jungfrau, die in der rechten Hand einen Zweig mit
drei Rosen hält.

Beim Wappenbild auf dem zweiten Epitaph handelt es sich um ein Allianzwappen
, das neben dem geschilderten Dornblüth'schen Wappen-Bild das der
Patrizierfamilie Geppert zeigt. Letzteres besteht aus einer auf dem Dreiberg
ruhenden, nach oben geöffneten Mondsichel mit einem Stern.

Groß war die Überraschung, als beim sorgfältigen Loslösen der beiden Grabdenkmäler
aus der Mauer auf der Rückseite des einen, im Vergleich zur Vorderseite
auf dem Kopf stehend, ein weiteres Epitaph zum Vorschein kam.
Die Umschrift auf diesem Grabmal lautet:

Anno domini MD (-Bruchstelle-) Christ starb die edel und tugendliche
Frau Agnes von Hornberg, geb. Ifflinger von Granegg der Gott Gnad!

Aus der Umschrift und dem Allianzwappen konnte nach eingehender Forschung
festgestellt werden, daß es sich um das Grabdenkmal der Ehefrau des
Reichsschultheißen Junker Wolf-Dieter von Hornberg (1599-1614) Agnes von
Hornberg, geb. Ifflinger von Granegg handelt. Leider ist der Teil der Umschrift
mit der Jahreszahl zerstört.

Agnes von Hornberg dürfte im 1. Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts verstorben
sein.

Im Allianzwappen ist links das Wappen derer von Hornberg zu sehen. Es
führt drei Ringe im Wappenschild, der Helmzier ist mit einem sogenannten
„antiken Flügel" und ebenfalls mit drei Ringen geschmückt.
Die Familie von Hornberg war schwäbischen Ursprungs.
Das rechte Wappen der Familie Ifflinger von Granegg führt im Schild fünf
Lindenblätter am Blattstil mit Wurzel. Im Helmzier sind drei Lindenblätter
aus einem Weidengeflecht aufsteigend dargestellt. Die Familie Ifflinger von
Granegg war ein altes Adelsgeschlecht in Württemberg.

Unsinniger Efeubewuchs und Witterungsschäden machten im Interesse der
Bestandserhaltung eine sofortige Restaurierung unumgänglich. Die gelungene
Restaurierung wurde auf Anregung der „Bürgerlichen Fördergemeinschaft

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