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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 368
(PDF, 111 MB)
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nau, wobei jedoch für keinen Ort auf der Niederterrasse eine Fundkontinuität von der
Steinzeit bis zur Römerzeit bzw. Alemannischen Landnahme nachgewiesen werden kann.

3 Gutmann/Götz, S. 68. Die befestigte Straße führte über Offenburg, Gengenbach, Haslach
, Wolfach, Schiltach hinauf auf die Brandsteig bis nach Waldmössingen, wo sie sich
gabelte und sowohl nach Rottweil als auch weiter nach Osten Richtung Limes führte. Dazu
auch Putzger, Historischer Weltatlas, S. 30, 31.

4 Rappenegger, S. 255. Sein Aufsatz erschien 1849; schon damals erwähnte der Autor, was
angeblich „vor Jahren" noch zu beobachten war.

5 Wingenroth, S. 544. Er hat dies wohl wortwörtlich von Rappenegger übernommen.

6 Der Verfasser hat im Sommer 1987 beim Leiter der römischen Abteilung, Dr. Cämmerer,
versucht, Näheres in Erfahrung zu bringen, leider erfolglos. In Karlsruhe ist auch nichts
über den Verbleib der Niller Säulen bekannt. Im Oktober 1987 berichtete Thomas Kopp
bei einer gemeinsamen Begehung mit dem Verfasser, daß die angeblichen Römersäulen
nach Auskunft des Nillwirtes schon seit den 30er Jahren unauffindbar seien. Dazu auch
Kopp 1973, S. 242. Demnach haben drei Männer aus Karlsruhe, ohne sich jedoch näher
zu legitimieren, 1936 den Stein abgeholt.

7 Vgl. Streibich, S. 3. Hin und wieder wird auch noch in der Gegenwart in nicht ganz ernstzunehmender
Weise versucht, solchen Verbindungen zu den Kelten durch das Auffrischen
derartiger Sagen mehr Aussagekraft zu verleihen.

8 Die auf keltischen Ursprung zurückführenden Namen, wie z.B. Kinzig — Kint-ika, berühren
auch früher besiedeltes Land, gerade die Kinzig ist hierfür ein Beispiel; vgl. hierzu
auch Langenbeck, Die Besiedlung der Ortenau, S. 78 ff. Zu den sog.
, .Welschen"-Orten (Welschensteinach, Welschenbollenbach), zu denen Langenbeck in einer
Karte auch den Oberharmersbacher Flurnamen „Bolaien" zählt, ist zu bemerken,
daß dieser sich ganz einfach erklären läßt. Der Name rührt von einem Heilkraut her, das
früher in dieser Gegend gesucht wurde. Bittel u.a. (Hrsg.) können für den Schwarzwald
nur in Randbereichen Funde aus keltischer Zeit belegen (Kartenübersicht auf den Einbandseiten
). Wie in späterer Zeit sind es die Gunsträume, in denen die Kelten dauerhafte
Siedlungen anlegten.

9 Daß auf der Karte III, 4, der Historische Atlas Baden-Württemberg neben einem Einzelfund
bei Zell weiter oberhalb im Harmersbachtal gar ein römischer Gutshof eingetragen
ist, entbehrt jeder Grundlage und kann weder durch Funde noch durch Überlieferungen
belegt werden. Dr. Fingerlin vom Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle
Freiburg, hat im März 1989 den Nachlaß von Dr. W Struck auf römische Funde im Harmersbachtal
durchgesehen, ohne einen Hinweis zu entdecken. Kleiber, 1960, hat für die
Gegend des Mittleren Schwarzwaldes mehrere Belege voralamannischen Substrats nachweisen
können. Für das Harmersbachtal finden sich aber keinerlei Belege und Hinweise,
vgl. auch die Karten seiner Veröffentlichung. Neuerdings belegen neue Grabungen für die
Vogesen eine wesentlich frühere Besiedlung dieses Mittelgebirges als bisher angenommen
. Ob deswegen auch die Besiedlung des Schwarzwaldes generell früher angesetzt
werden muß, wird die Forschung künftig zu untersuchen haben.

10 Dazu ausführlich Nierhaus, S. 160. Er führt die Siedlungsfeindlichkeit auf die Kalkarmut
zurück und nimmt noch im späten 8. Jahrhundert ein „dichtes Waldkleid" als den Normalfall
für den Schwarzwald an. Nach seinen Vermutungen gab es für die Römer keinerlei
Anlaß, harmlose und dazu wirtschaftlich uninteressante Gebiete stärker zu erschließen
als unbedingt erforderlich war. Einzelne Funde, die heute im Mittelgebirge abseits der
Durchgangsstraßen entdeckt werden, könnten von Jägern stammen oder Reste einer Suche
nach Rohstoffen — Bergbau — darstellen; Nierhaus spricht von „Zufallsverlusten"
(S. 166).

11 Christlein, S. 32, Fundnachweise S. 129—174. Der Schwarzwald bleibt ein „weißer
Fleck", während die klimatisch und morphologisch günstigere Oberrheinebene und die
fruchtbaren Kalkböden im Neckarland sowie im Donautal und im Bodenseegebiet zahlreiche
Funde aufweisen.

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