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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 391
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ließen nichts unversucht, die mangelnde Kriegsbegeisterung der Kinzigtäler
Bevölkerung ins Gegenteil umzudrehen. So hieß es in einem Kommentar im
Haslacher Lokalteil des ,,Offenburger Tageblatts" am 11. September 1939:
,,Die Front der Heimat begrüßt freudigen Herzens den Krieg und wird in
allen Teilen ihre Pflicht erfüllen. Jeder in Haslach steht auf seinem angewiesenen
Platz." Fast täglich wurden in der lokalen Presse Gedichte veröffentlicht
, die den Krieg verherrlichten. Eines wird hier wiedergegeben76:

Hans Baumann

Nun laß die Fahnen fliegen

Nun laß die Fahnen fliegen
In das große Morgenrot,
Das uns zu neuen Siegen
Leuchtet oder brennt zum Tod

Denn mögen wir auch fallen —
Wie ein Dom steht unser Staat.
Ein Volk hat hundert Ernten
Und geht hundertmal zur Saat.

Deutschland, sieh uns, wir weihen
Dir den Tod als kleinste Tat,
Grüßt er einst unsere Reihen,
Werden wir die große Saat.

Darum laßt die Fahnen fliegen
In das große Morgenrot,
Das uns zu neuen Siegen
Leuchtet oder brennt zum Tod.

Pausenlos trommelte die Propagandamaschine des NS-Presseorgans ,,Der
Führer" ihren Lesern Kriegsbereitschaft und Siegeszuversicht ins Gewissen.
Ein paar Schlagzeilen aus den Ortenauseiten und hier vor allem aus der Rubrik
„Aus dem Kinzigtal" sollen dies zeigen: „Fanatischer Verteidigungswille
am Westwall" (4.9.1939), „Deutsche Frau tritt in die Heimatfront"
(9.9.1939), „Auch die Jugend packt zu", „Die Partei an vorderster Front"
(11.9. 1939), „Noch enger zusammenrücken — Kein Volksgenosse darf aus
der Reihe tanzen!" (12.9. 1939), „Adolf Hitler ist nicht zu besiegen", „Das
Weltjudentum trägt die Schuld", „Vernichtung des Weltjudentums"
(2.10.1939), „Immer stärkerer Einsatz der Heimatfront" (18.11.1939),
„Der Sieg ist uns sicher!" (26.9. 1939), „Unsere Weltanschauung garantiert
den Sieg" (30. 11. 1939). Für die Bevölkerung des Kinzigtals und der Rhein-

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