http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0409
Der Vogtsbauernhof" als Keimzelle des Gutacher Museums. Links: Speichergebäude
Aufnahme: Archiv des Freilichtmuseums
war eine württembergische Bauordnung aus dem Jahre 1568. Das Dachgerüst
des „Vogtsbauernhofs" gründet aus dem jüngeren System des liegenden
Stuhles. Kernstücke dieses Hauses sind die Stube mit der Herrgottssäule, die
hier im ehemals württembergisch-evangelischen Bereich10 die Bibel beinhaltet
, und dem Kachelofen sowie die Küche mit zwei Sparherden und dem
Rauchfang. Der dritte Raum zur Talseite des Hauses war das sog. Stüble,
meist als Leibgeding genutzt. Dieses , ,Gutacher-Haus" stand und steht heute
noch z. T. in dem Gebiet zwischen Villingen, Triberg, Hausach, Schiltach
und St. Georgen.
Da ein solches Hofgebäude schon früh einige Nebengebäude hatte, wurden
im Museum dem „Vogtsbauernhof" ebensolche zugesellt, die jedoch nicht
überall und bei jedem Hof in dieser Fülle bestanden: ein Speicher aus Oberharmersbach
, erbaut 1606 und 1626; eine Klopfsäge vom Wilmershof in
Schwärzenbach — eine technisch interessante Einrichtung aus der Zeit des
13. bis 18. Jahrhunderts11, eine Mahlmühle mit Stampfe aus dem Adamshof
in Vorderlehengericht sowie ein Leibgedinghaus vom Neubauernhof in Gutach
, dort 1652 errichtet. Das zum „Vogtsbauernhof' gehörende Brenn- und
Backhaus wurde natürlich im Museum belassen.
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