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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 467
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„Ehrenkanzler" ernannt. Auch eine „rechte Städtetagstimmung" kam auf,
so daß der Beschluß nicht schwerfiel, „die Neujahrstagung wieder wie vor
dem Krieg regelmäßig abzuhalten".

Der zweite Städtetag nach dem Kriege fand am 1. I. 1922 im „Rößle" statt.
Er hatte mit 153 Personen vermutlich die höchste Teilnehmerzahl, es scheint
aber, daß aus den Nachbarstädten, außer Schramberg, nur sehr wenige Besucher
da waren.20

Danach ist man nun äußerst überrascht, nichts mehr von weiteren Städtetagen
zu hören. Was war die Ursache dieser plötzlichen Einstellung des so erfolgreich
wieder aufgenommenen Brauches ? Auf Fragen bekommt man nur
ein Achselzucken als Antwort. Hatte der Krieg zu viele Lücken gerissen?
Waren während der sechsjährigen Pause doch viele Verbindungen und
Freundschaften eingeschlafen ? War die schlechte Zeit der frühen zwanziger
Jahre schuld? Hatte die neue Präsidentschaft nicht harmoniert?

Für Schiltach war der Städtetag immer ein großer Tag gewesen. Die Stadt
mit ihrer geselligen Einwohnerschaft stand im Mittelpunkt des oberen Kinzigtals
. Spricht man heute alte Teilnehmer auf die Städtetage an, so geht ein
Strahl von Freude über ihr Gesicht: „Schade, daß dieser Brauch untergegangen
ist. Es waren schöne Tage."

Anmerkungen

1 Vgl. dazu: J. Höflin, Der Bau der Kinzigtalbahn, in: Schiltach. Schwarzwaldstadt im Kinzigtal
, bearbeitet von H. Harter und E. Harter-Bachmann, hg. von der Stadt Schiltach.
Freiburg 1980, S. 290-292.

2 Heinrich Eyth (1851-1925) war Zeichenlehrer am Seminar I in Karlsruhe, wo ich 1914/15
sein Schüler war. 1915 wurde er als Zeicheninspektor der badischen Volksschulen ins Ministerium
für Kultus und Unterricht berufen. Immer wieder zog es ihn in seine Heimatstadt
, die er in seinen Bildern, aber auch mit seinen Gedichten verherrlichte. — Vgl.
auch: Schiltach. Schwarzwaldstadt, a.a.O., S. 380 und S. 428.

3 Vgl. den ganzen Text, in: ebd., S. 293 f.

4 Dieses war im heutigen Bekleidungshaus Möhrle an der Stadtbrücke untergebracht. - Für
die Arbeiter wurde im ersten Haus nach dem Bahnübergang Vor Kuhbach ein Krankenhaus
eingerichtet.

5 Dieses reiche Leben hatte auch seine Schattenseiten: Der Kirchenvisitationsbescheid vom
18. 6. 1886 beklagte, daß , ,die fremden Eisenbahnarbeiter öfters durch Zügellosigkeit und
Ausgelassenheit, durch Leichtfertigkeit und Ausschweifungen böses Ärgernis geben" (ev.
Pfarrarchiv Schiltach).

6 Einer dieser Herren, Dr. Alban Rößger, soll im Rathaus beobachtet haben, wie alte Akten
verbrannt wurden. Er rettete, was er noch konnte, und ein Teil dieser Akten diente ihm
für einen Aufsatz „Bilder aus einer kleinen altwürttembergischen Schwarzwaldstadt am
Ende des 30jährigen Krieges", den er in den Württembergischen Vierteljahrsheften veröffentlichte
(NF 1, Jg. 1892, S. 386-408).

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