Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
69. Jahresband.1989
Seite: 547
(PDF, 111 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0547
Reiner Haehling von Lanzenauer, Dichterjurist
Scheffel

Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums
Karlsruhe, Heft 6. Karlsruhe 1988,
72 Seiten. Kartoniert, 10 DM

Der im Jahre 1876 von Großherzog Friedrich
I. in den Adelsstand erhobene Victor
von Scheffel ist Gegenstand einer erneuten,
von rechtshistorischer Brillanz und fesselndem
Schreibstil gekennzeichneten Veröffentlichung
Haehling von Lanzenauers. Man
spürt dessen Freude, dem Leben, dem dichterischen
und dem juristischen Geist eines
Menschen nachzugehen, den man gerne einen
Dichterjuristen nennt, ohne dies bewußt
nachzuprüfen.

Letzteres ist das ausgesprochene Anliegen
des Verfassers, der in seinem Werk zunächst
dem Leben Victor von Scheffels von Geburt
(1826) an nachspürt sowie diesen in seinem
juristischen Studium und Alltag nebst seinen
bibliothekarischen Bemühungen in
Donaueschingen bis 1859 verfolgt. Den
Ruhm Victor von Scheffels als Dichter begründen
vor allem die Erzählungen „Der
Trompeter von Säckingen" (1854) und „Ekkehard
" sowie die Liedersammlung „Gaudeamus
" (1868).

In diesen und anderen Werken sucht der
Verfasser den kenntnisreichen Juristen Victor
von Scheffel zu entdecken und herauszuschälen
. Er interpretiert dabei eine Fülle
rechtshistorischer und juristischer Gegebenheiten
. Sodann ist leicht nachzuweisen, daß
sich Victor von Scheffel seit den endenden
60er Jahren als streitender Jurist erweist, im
Bewußtsein überkommenen Rechtsgefühls,
eine Rechtsverletzung verteidigend, die er
als Mißachtung seiner Person empfand.

Von dem am 9. April 1886 verstorbenen
Victor von Scheffel sagt der Verfasser abschließend
, daß es offenkundig sei, daß dieser
den gelernten Juristen nicht verleugnen
könne. Allenthalben durchzögen rechtserhebliche
Vorgänge das ganze dichterische
Werk. Scheffel weise sich damit als Dichterjurist
aus.

Aus dem gut illustrierten Bändchen entnehmen
außerdem interessierte Heimatforscher
eine Fülle von Gegebenheiten und Rechtsverhältnissen
, die nicht nur allein im Leben
und Werk Victor von Scheffels relevant
waren.

D. Kauft

Joachim Hahn, Erinnerungen und Zeugnisse
jüdischer Geschichte in Baden-
Württemberg

Hrsg. von der Kommission für Geschichtliche
Landeskunde in Baden-Württemberg
und dem Innenministerium Baden-Württemberg
. Mit einem Geleitwort von Dietmar
Schlee und einem Vorwort von Meinrad
Schaab. Konrad Theiß Verlag. 607 S., Stuttgart
1988

Die knappe und gründliche Bearbeitung dieser
Dokumentation ist das Werk des ev.
Pfarrers Joachim Hahn. Das Werk gliedert
sich in 2 Teile, in einen allgemeinen und einen
topographischen. Der allgemeine Teil
hat die Aufgabe, zu dem topographischen
hinzuführen und all jene Einrichtungen zu
erklären, die darin angeführt werden. Er behandelt
die Geschichte der Juden in Südwestdeutschland
(1. urkundliche Erwähnung
in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts) bis zu
ihrer Austreibung bzw. Vernichtung 1944
und den Neubeginn seit 1945. Es wird beschrieben
ihr Wohngebiet in den einzelnen
Orten, die Betsäle bzw. Synagogen, die Bildungseinrichtungen
(Schulen), die Friedhöfe
und ihre Grabmonumente, das rituelle
Bad, nicht zu vergessen die Mazzenbäckerei
und das Haus zum Schächten und zwar, abgesehen
von den beiden letzteren, in der
Zweiteilung, die allgemeine Charakteristik
und Aufgabe und anschließend ihre jeweilige
Ausprägung in Süd Westdeutschland.

In dem topographischen Teil werden nach
Stadt- und Landkreisen geordnet all die Orte
aufgeführt, in denen eine jüdische Gemeinde
bestand bzw. es jüdische Bewohner gab,
so im Ortenaukreis: Altdorf, Bodersweier,
Diersburg, Euenheim, Kippenheim, Lichtenau
, Neufreistett, Nonnenweier, Rust, Rheinbischofsheim
, Schmieheim, im Kreise Rastatt
Bühl und Kuppenheim u. a.

547


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1989/0547