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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 238
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Er muß diesen Nachweis auch erbracht haben, denn er führte die Apotheke
3 Jahre lang bis zu seinem plötzlichen, etwas rätselhaften Tod.

Wir lesen im Kirchenbuch von Freistett:

,,... Am 6. Martii 1758 ist früh morgens Herr Johann Michael Scharre der Apotheker in
Neufreystett, der alleyn in seinem Haus gewesen (seine Frau Maria Salome war, 64jährig,
am 9. Sept. 1757 gestorben), plötzlich verstorben und darinn auff seinem angesicht liegend
angetroffen, den 9. visitiert und am 20. begraben worden ist, seines Alters etliche 50 Jahr.
Aug. Kilian Rösch, Stabhalter als Zeug
Joh. Christoph Krecker als Zeug
Joh. Conradt Meckle als Zeug ..."

Man hatte den Leichnam 14 Tage lang nicht beigesetzt, bis man festgestellt
hatte, daß kein Verbrechen vorlag, sondern vermutlich Herzversagen die
Todesursache war.

Wieder hatte Neufreistett keinen Apotheker; doch schon im Juni 1758, am
27., wurde die Apotheke abermals versteigert, und nun geschah ein Kurio-
sum, der Steigerer war niemand anders, als der frühere Apotheker Wilhelm
Heinrich Reuter, den es wiederum nach Freistett zog.

Er hatte inzwischen sich mit einer sehr begüterten „Wittwe" in Altfreistett
angefreundet, die er 1760 auch heiratete. Wir lesen im Freistetter Kirchenbuch
:

,,... Am 29. Januar 1760 wurden copulirt Herr Heinrich Wilhelm Reuter, der Apotheker
in Neu-Freystett und Maria Magdalena weyland Jörg Hetzen deß Bürgers allhie nachgelaße-
ne wittib.

Wilhel Heinrich Reuter, Maria Magdalena, Johannes Dusch als deß Hoch Zeiter Beystand,
Michael — MU — Übels der Braut Beystands Zeychen.........."

Am 19. Dezember 1758 bittet er die fürstliche ,,Rentcamer in Buchsweyler",
ihm das 1734 für Brumath ausgestellte Privileg für Neu-Freystett auszustellen
:

Die Privilegurkunde lautet:

"... Nach ersehung derer von dem Supplicanten producirten beglaubten Attestaten seines
ehrlichen Herkommens, wie auch bisherigen geführten rühmlichen Lebenswandels, und besonderer
Erfahrenheit in der Apotheker-Kunst, wird demselben auf eingeholte Herrschaftl.
gnädigste Specialen Erlaubnüß hierdurch in gnaden vergönnt, sich unter genießung derer jenigen
Privilegien, so denen in der Grafschaft Hanau-Lichtenberg angesessenen Apotheckern
bereits ertheilet, dergestalt in Brumath haußhablich nieder zu laßen und eine Apotheck alda
anzurichten, daß er sich biß auf anderwärtige Herrschaftl. gnädigste Verordnung nur mit denen
gemeinsten Compositis und anderen Sachen, deren Natur und eigenschaft ihme genugsam
bekandt zu versehen, weniger nicht sich von allen gefährlichen Curen gäntzlich zu
enthalten. Sodann von dem Gewürtz und andern Dingen, so derselben außer der Artzeney
debitiren und verkaufen wird, den gewöhnlichen accis zur dortigen Ambtsschaffeney quarta-
liter abzurichten und zu bezahlen haben solle, wornach sich zu achten.
Buchsweyler, den 10. Februar 1734.
Hochgräfl. Hanau Lichtenberg,
Cammer alda.........."

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