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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 286
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weiser aufgestellt. Von hier aus führt die Straße nach Wien. In ovalen Kartuschen
weisen Pfeile nach Kehl und nach Illkirch-Graffenstaden mit den
Entfernungen 4 km bzw. 3,36 km. Der glatte, etwa 5 m hohe monolithische
Schaft trägt auf der Deckplatte eine Kugel mit aufgesetztem kleinen Kreuz.
Diese Säule wurde beim Umbau des Platzes 1989 vorübergehend entfernt.
Ähnliche Säulen stehen in Iiikirch, bei Dorlisheim, in Eckartswiller, im
Krontal, bei Wolschheim, Obersoultzbach und Steinbourg und als Grenzzeichen
zwischen zwei Departements (Bas-Rhin und Moselle) nördlich von
Bad Niederbronn in Richtung Bitsch.

Ein Teil der Säulen stammt aus dem 1779 abgebrannten Zaberner Rohanschloß
. Es sind aus einem Block gefertigte toskanische Säulen von dem nach
Plänen von de Cotte nach 1709 erbauten ersten Rohanschloß. Sie wurden
1812 zu den vorgesehenen Gemeinden transportiert und dort aufgestellt. Ergänzt
wurden sie durch aus Säulentrommeln zusammengesetzte Exemplare
zur Markierung des von Lezay-Marnesia neu ausgebauten Straßennetzen im
Unterelsaß seit 1812.

Napoleonsadler aus Kehl

Einige Kleindenkmäler aus napoleonischen Zeiten haben später in der Geschichte
der Nachbarstädte Straßburg und Kehl erneut eine Rolle gespielt.
Von der Festung Kehl, deren Wiederaufbau nach den Zerstörungen der Koalitionskriege
1805 und 1808 von Napoleon betrieben worden war, stammen
zwei Adler. Sie wurden bei der Räumung der Festung 1815 von französischen
Pioniereinheiten sichergestellt und in Straßburg aufbewahrt, bis sie
sich der Präfekt Migneret (1855—1865) vom Kriegsministerium zurückgeben
ließ. Offenbar waren sie in schlechtem Zustand, denn er ließ für
1000 F Kopien herstellen. Der Bildhauer Eugene Dock hat nach ihrem Modell
zwei Adler aus Buntsandstein angefertigt, die seit 1861 im Hof der
Präfektur ihren Platz haben als Krönungen zweier Pfeiler des inneren Hofgitters
. Sie sind mit ausgebreiteten Flügeln, die den Boden berühren,
hockend dargestellt, die Köpfe einander zugewandt.

Da man sie leicht auch als preußische Adler deuten konnte, hat man sie
nach 1870 dort stehen lassen wie auch während des Zweiten Weltkriegs, sie
wären aber gerade deshalb 1918 beinahe beseitigt worden.

Ein dritter Adler aus der Zeit Napoleons III. in Metallguß war auf der
Straßburger Seite der neuen Eisenbahnbrücke 1861 montiert worden und hat
sich dort nur bis 1870 gehalten. Heute befindet er sich im Innenhof des
französischen Eisenbahnverwaltungsgebäudes am Boulevard Wilson in
Straßburg.

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