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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 320
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Umzug in den , ,Zähringer Hof'

Dem Absalon mißfiel dieser ,,geschäftsschädigende Scherz" so gründlich,
daß er Ende März 1879 erzürnt aus dem Kreise ausschied, der im November
1879 als neue Stammkneipe die berühmte alte Kegelbahn des „Zähringer
Hofes" bezog, wo Ezechiel (Hermann Geck) wirtete. Dessen Bruder
Adolf (Asser) war zu Beginn jenes Jahres neben H. Hoffmann aus Greiz
(Barnabas) und H. Grafmüller (Abimelech) in den Kreis der Sänger aufgenommen
worden, der nicht nur fröhliche Geselligkeit, sondern auch demokratische
Gesinnung pflegte. Und selbstverständlich bekannten sich die
Sänger beim Einzug in das neue Lokal in einem eigens für diesen Tag verfaßten
Text von Barnabas zu ihrem Ideal:

Blühen soll der Bund noch lange,
Zeigen noch in spät'ster Zeit,
Daß sich freie, deutsche Männer
Um sein Banner einst gereiht.

Wachsen soll der Bund auf's Neue,
Trotzen in des Sturmes Nacht,
Wie die alte, deutsche Eiche,
Bis der Freiheit Morgen lacht.

Daniel Krebs und die Bündler

An der Spitze aller Lieder, die nach den Worten Hagais absolut keinen Anspruch
weder auf hohen Gedankenflug noch feine Stilisierung machten,
stand der dem „Alten Bund" zum zehnjährigen Stiftungsfest gewidmete
Text, der mit dem Vers schloß:

Geduld, es reift heran die Frucht,

Es schlägt der Ernte Stunde;

Dann, wenn das Recht der Willkür flucht,

Die Freiheit treue Kämpen sucht,

Sie find' im „alten Bunde".

Er stammte von „Papa Krebs", und Hagai nahm ausdrücklich die „so herrlichen
Lieder unseres lieben Papa Krebs" von den anderen Gelegenheitsdichtungen
aus. Wer war Krebs und was hatte er mit Offenburg zu tun?

Durch Regierungsbeschluß vom 26. Juni 1849 war Daniel Krebs von Mannheim
zum Zivilkommissar des Bezirkes Offenburg bestellt worden. Nach
Niederschlagung der Revolution wurde der Student Krebs mit dem Studenten
Hexamer aus Heidelberg wegen „Kassenraubs und Erpressungen"
steckbrieflich verfolgt. Während Krebs sich unter dem Namen Ludwig

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