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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 353
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von Oppenheim, Schrift von der Kaiserwahl und den deutschen Reichsständen
(„Glaubliche Offenbarungen") Vordrucken lassen... darauf folgen die
144 Fahnenträger... mit den zugehörigen Landes- oder Ortsnamen darüber
... und zwar nach den ersten 37 für die Fürsten und Herren... 83 für
die Städte und endlich 24 mit leeren Fahnen... An diesen Figuren (auf den
Fahnen) ist alles bewundernswürdig, sowohl die kecke und sichere Zeichnung
... der Ausdruck der Köpfe, die Mannigfaltigkeit der Stellung, Bewegung
und selbst die Bekleidung. Letztere ist zwar im Allgemeinen die des
deutschen Landsknechts der ersten Hälfte des XVI. Jahrhunderts, aber die
gewähltere jener Doppelsöldner und Vorkämpfer, die sich in Gestalt und
Tracht schon äußerlich vor dem großen Haufen auszeichneten .. . kurz wir
haben hier einen vollendeten Meister vor uns, auf der Höhe der Kunst, wo
er selbst die Vergleichung mit Holbein in dessen großen Kostümfiguren
nicht zu scheuen hat."

Nach dem Tode von Cyriacus Jacob (1550) brachte der Frankfurter Buchhändler
Sigismund Feyerabend die Holzstöcke an sich und ließ 1579 eine
zweite Auflage drucken. In einer Vorrede schreibt er: ,,... Kobel... habe
auch einen feinen Schatz des röm. Reiches Wappen zusammengetragen
... welches Wappenbuch er jetzt erneut herausgebe."14 Diesem Irrtum Fey-
erabends wird später noch ein weiterer hinzugefügt, daß nämlich Köbel
auch der Formschneider der Holzschnitte gewesen sei15, offenbar verführt
durch die Übereinstimmung der Initialen Köbels mit denen des Monogram-
misten I.K.

Ich habe dem Autor Sotzmann deshalb im Vorangehenden das Wort gegeben
, weil er als erster (1859) diesen Irrtum aufgeklärt hat. Seinem Urteil
hat sich bald darauf (1863) auch Nagler angeschlossen.16 Die später erschienenen
Nachschlagewerke (Allgemeine Deutsche Biographie und
Thieme-Beckers Lexikon der bildenden Künste18, haben diese Meinung
übernommen.

Wie verhält es sich nun mit der Identität des Monogrammisten I.K.? Sotzmann
kommt aufgrund von Cyriacus Jacobs Angaben und eigener kunstkritischer
Beurteilung zu dem Ergebnis, daß zwar 3 Formschneider tätig waren,
daß aber ein Zeichner alle Holzplatten selbst vorgerissen haben muß, die
nachher an die Formschneider verschickt wurden.19 Für diejenigen, die den
Sohn Jacob Köbels für den Zeichner halten, hat Sotzmann nur eine ironische
Bemerkung übrig.20 Auch Nagler ist gegen diese rein spekulative Lösung21.

Hundert Jahre später werden diese Auffassungen noch voll akzeptiert. Da
eines der fünf noch existierenden Wappenbücher von 1545 in Mainz aufbewahrt
wird (Stadtbibliothek)22, war es naheliegend, daß sich Josef Benzing,
der ehemalige Direktor der Universitätsbibliothek Mainz der Probleme um
Jacob Köbel23 und Cyriacus Jacob24 annahm. Über den Meister I.K.

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