Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 410
(PDF, 137 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0410
Quellen für die badische Zeitgeschichte (1933-1949)
Ein Überblick

Bernd Boll

Die Bestände kommunaler Archive sind meistens der Ausgangspunkt für
Arbeiten zur Regionalgeschichte. Wer einmal in einem Stadt- oder Gemeindearchiv
recherchiert hat, der hat wahrscheinlich die Erfahrung gemacht,
daß sein Thema zwar umfangreich mit Aktenvorgängen belegt ist, die häufig
aber nur einen beschränkten Ausschnitt des Problems erhellen, wenn
auch sehr detailliert. Gerade die Fragen, die man an das Thema stellt, beantworten
die kommunalen Verwaltungsakten häufig nicht oder jedenfalls
nur sehr unvollständig. Das Aktenstudium wirft dann neue Fragen auf, die
wiederum beantwortet sein wollen. Vielleicht wurde der Vorgang, den man
erhellen will, letztlich nicht von der Stadtverwaltung, sondern von einer
staatlichen Behörde entschieden. Nun beginnt die Suche erneut: In welchem
Archiv werden die Akten dieser Behörde aufbewahrt? Waren noch
weitere Behörden eingeschaltet? Wo finden sich deren Akten? Bald hat man
viele Gespräche geführt, viele Enttäuschungen erlebt und vor allem viel
Zeit vertan. Zeitraubende Umwege bei der historischen Recherche lassen
sich vermeiden, wenn von Beginn an klar ist, welche Akten für das vorgegebene
Thema in Frage kommen und wo sie zu finden sind. Nun sind die Zuständigkeiten
der verschiedenen Archive zwar genau geregelt; aber äußere
Faktoren wie Verwaltungsreformen, Kriege und Änderungen der Territorialgrenzen
haben dafür gesorgt, daß die Suche nach geeigneten Quellen
nicht eben leicht ist.

Besonders unübersichtlich ist die Quellenlage für den Faschismus und die
Nachkriegszeit. Die Geschichten der Akten von Behörden, Verbänden und
Parteien zwischen 1933 und 1949 fügen sich gleich Fußnoten nahtlos ein in
die große Geschichte, aus deren Schoß sie hervorgingen. Verfolgung, Krieg,
Untergang des Naziregimes, Besatzung und kalter Krieg haben ihre Spuren
auch dem Material aufgeprägt, das uns als Quellenmaterial für diese Zeit
zur Verfügung steht. Der vorliegende Aufsatz möchte auf die wichtigsten
Pfade durch das Dickicht des vorhandenen Aktenmaterials für Studien zur
regionalen Zeitgeschichte hinweisen. Eine vollständige Karte zu zeichnen
ist hier nicht möglich, wohl aber können die allgemeinen Hauptrichtungen
angezeigt werden. Von ihnen ausgehend lassen sich die Nebenpfade und
Querverbindungen leichter ausfindig machen, die zu den Details führen, die
konkrete Themen und Fragestellungen verlangen. Der Aufsatz ist in drei
Teile gegliedert: der erste geht der Frage nach, welche Akten überhaupt
überliefert sind; der zweite macht auf ihren heutigen Aufbewahrungsort auf-

410


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0410