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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 416
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dem gelang es ihm, für das Projekt finanzielle Mittel der Stiftung Volkswagenwerk
zu sichern. Nach zweijährigen Verhandlungen einigten sich die
National Archives der USA auf der einen, das Bundesarchiv und das
Münchner Institut für Zeitgeschichte auf der anderen Seite auf das
, ,German-American Joint Program to Describe and Reproduce OMGUS-
Records".21 An der Erschließung des Materials waren neben den genannten
deutschen Institutionen auch die Landesarchivverwaltungen der einzelnen
Bundesländer, das Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung der
Freien Universität Berlin und der Arbeitskreis Nachkriegsgeschichte Ruhr
beteiligt. Das Programm war auf vier bis fünf Jahre angelegt und lieferte
insgesamt mehr als sechs Millionen Einzelnegative auf 16mm-Film.22 Von
sämtlichen vorhandenen Akten wurden Beschreibungen angefertigt, sogenannte
data sheets, die Verfilmung jedoch erfolgte selektiv, nach Maßgabe
der Archivwürdigkeit.23

Die verfilmten Teile der zentralen OMGUS-Verwaltung werden im Bundesarchiv
und im Institut für Zeitgeschichte gelagert, die Filme von den Akten
der Militärregierungen der Länder in den zuständigen Staatsarchiven. Ma-
terialen, die für die Geschichte einzelner Städte interessant sind, wurden,
wie in Bremerhaven, auch von Stadtarchiven in Kopie übernommen. Kopien
relevanter Teile wurden außerdem vom Berliner Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche
Forschung und von der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv
erworben.24

Das OMGUS-Programm schloß eine empfindliche Lücke in der Quellenlage
für die deutsche Nachkriegsgeschichte auf gesamtstaatlicher wie auf regionaler
Ebene. Denn die bis zu seinem Abschluß allein zugänglichen
Akten der deutschen Behörden, deren Kompetenzen während der Besatzungszeit
sehr eingeschränkt waren, konnten für sich genommen die Jahre
1945 bis 1949 nur unvollständig dokumentieren. Soviel zum immateriellen
Gegenwert der mehr als zwei Millionen Dollars, die in das Projekt investiert
wurden.25 Das britische Gegenstück zu den OMGUS-Dokumenten,
die Akten der Control Commission for Germany, British Element, sind inzwischen
ebenfalls freigegeben worden und stehen damit der Forschung zur
Verfügung. Dagegen hält die Sowjetunion die Unterlagen aus ihrer früheren
Besatzungszone nach wie vor unter Verschluß.26

Für Südbaden besonders wichtig sind natürlich die Akten der französischen
Militärregierung, die ihren Sitz in Baden-Baden hatte. Nach Ablauf der im
französischen Archivgesetz vom 3. Januar 1979 verankerten dreißigjährigen
Sperrfrist sind sie für die Forschung frei zugänglich, wie die französische
Botschaft dem Bonner Auswärtigen Amt mit Note vom 15. November 1982
mitteilte. Die Unterlagen befinden sich inzwischen im Archives de l'Occu-
pation in Colmar und können dort im Benutzersaal eingesehen werden.27
In Colmar befinden sich auch die Akten der französischen Sektion der Alli-

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