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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 420
(PDF, 137 MB)
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Ähnliches wie für die NSDAP gilt für die Kriegswirtschaft, die sich ebenfalls
nur fragmentarisch aus den kommunalen Akten rekonstruieren läßt,
wenn man von den Gesetzen, Verordnungen und Erlassen absieht, die zusammen
mit dem laufenden Schriftwechsel zu den Akten genommen wurden
. Da Firmen und Wirtschaftverbände über die Gemeindeverwaltungen
hinweg eng mit staatlichen und Parteistellen kooperierten, können Kommunalarchive
auch hier nur sehr eingeschränkt zur Aufklärung beitragen.

Wenn die Überlieferung eines Kommunalarchivs sehr lückenhaft ist, kann
eine Ersatz- oder Ergänzungsdokumentation erstellt werden. Dazu werden
Kopien von Betreffen zur Stadtgeschichte aus anderen Archiven zusammengetragen
, beispielsweise staatliche Gegenakten. „Diese Tätigkeit, ursprünglich
als Ergänzungsdokumentation gedacht, wird dort sogar zwingend, wo
städtisches Schriftgut verlorengegangen ist. Derartige Verluste sind während
des Zweiten Weltkriegs in vielen Städten eingetreten."43

Wegen der eingeschränkten Kompetenz der deutschen Behörden während
der Besatzungszeit ist das Dokumentationsgut der kommunalen Archive
auch für die Jahre 1945 bis 1949 sehr lückenhaft. Für Ergänzungsdokumentationen
kommen hier in erster Linie die Akten der Alliierten in Frage. Eine
weitere Möglichkeit, Überlieferungslücken zu schließen, sind die Erinnerungen
von Zeitzeugen: sie schreiben sie entweder selbst nieder, oder
der Archivar führt mit ihnen Gespräche, die auf Tonband festgehalten
werden.44

Staatsarchiv Freiburg

Das Freiburger Staatsarchiv ging aus dem 1947 für das Land (Süd)Baden
gegründeten Landesarchivamt hervor und war von 1952 bis 1975 Außenstelle
des Generallandesarchivs Karlsruhe. Seine Zuständigkeit erstreckte sich
zunächst auf das Land (Süd)Baden, seit 1952 auf den Regierungsbezirk
Südbaden bzw. Freiburg einschließlich der hier gelegenen unteren und mittleren
Bundesbehörden. Zum 1. Januar 1975 wurde die Archivverwaltung in
Baden-Württemberg neu gegliedert, gleichzeitig erhielt die bisherige Außenstelle
Freiburg den Status als selbständiges Staatsarchiv für den Regierungsbezirk
Freiburg „einschließlich der Zuständigkeit für die Landes- und
Kreisbeschreibung.45

Zu seinen wichtigsten Beständen gehören die Akten des Landtags und der
Zentralbehörden von (Südbaden) zwischen 1945 und 1952, der Bezirksbzw
, seit 1939 Landratsämter, der Amtsgerichte und Landgerichte, des Entschädigungsgerichts
Freiburg und des Staatssekretariats für politische Säuberung
.46 Ein kleiner, knapp 70 Faszikel umfassender Bestand enthält
Akten aus den Jahren 1934 bis 1945, die von den Amerikanern beschlag-

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