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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 423
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Für die Zeit seit 1945 ist das Deutsche Zentralarchiv „zuständig für das Archivgut
der nach der Zerschlagung des faschistischen Staatsapparates seit
1945 auf dem Gebiet der DDR gebildeten zentralen Organe und Einrichtungen
des Staatsapparates sowie der wirtschaftslenkenden Organe." Eine weitere
Abteilung enthält das Archivgut der obersten Behörden des ehemaligen
preußischen Staates.61

Deutsches Militärarchiv

1945 von der Sowjetunion beschlagnahmte Bestände der Heeresarchive
Potsdam und Dresden wurden 1954 /1955 an die DDR zurückgegeben und
lagern heute im Deutschen Militärarchiv in Potsdam, das 1964 gegründet
wurde.62 Rudolf Studanski, ein leitender Archivar der DDR, schrieb 1966
über den Zustand dieser Überlieferungen: „Das Material des Heeresarchivs
Dresden ist fast vollständig erhalten geblieben, wenn man von vereinzelten
Verlusten absieht, die durch Kriegseinwirkungen entstanden sind. Die Verluste
des Heeresarchivs Potsdam liegen bedeutend höher. Große Teile des
preußischen Bestandes, der Reichswehr und Wehrmacht gingen beim amerikanischen
Terrorangriff auf Potsdam verloren. Nach Westdeutschland ausgelagerte
Teile, vor allem Materialien der Wehrmacht, wurden am Ende des
Krieges von amerikanischen Behörden beschlagnahmt."63

Insgesamt sind die Bestände des Deutschen Militärarchivs für die Zeit von
1933 bis 1945 nicht sehr umfangreich — der überwiegende Teil des erhalten
gebliebenen Materials gelangte ins Militärarchiv in Freiburg.64 Zu den entsprechenden
Beständen des Deutschen Militärarchivs in Potsdam schreibt
Studanski: „Dessen ungeachtet befinden sich bedeutende Bestände im
DMA. Dazu gehört auch eine Kartensammlung von ca. 3500 Karten der
beiden Weltkriege. Außerdem gehören zum Bestand vor 1945 noch Originale
und Fotokopien vom Schriftgut der Wehrmacht, die von privater Seite an
das DMA übergeben wurden sowie eine Reihe von Nachlässen."65

Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen

Einer der wichtigsten Quellenfundorte für die NS-Zeit ist kein Archiv, sondern
eine Einrichtung der Länderjustizverwaltungen: die Zentrale Stelle der
Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg. Sie wurde 1958 von den Justizministern
und Justizsenatoren der Bundesländer gegründet, um zur Aufklärung
von NS-Verbrechen beizutragen. Zunächst richteten sich die Ermittlungen
nur auf Verbrechen, die außerhalb des heutigen Bundesgebietes
begangen wurden, vor allem im Osten. Erst Mitte der sechziger Jahre gingen
die Justizminister der Länder dazu über, die Zentralstelle auch mit der
Ermittlung gegen Täter zu beauftragen, die ihre Verbrechen auf dem Territorium
der heutigen Bundesrepublik begangen hatten.

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