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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 528
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Franz Burda (1903-1986)

Notizen zum Portrait eines großen Ortenauers

Johannes Schulze

Am 30. September 1984 enthüllte Dr. Franz Burda den von Sandro Chia geschaffenen
Bronze-Dionysos am vorläufigen Standort an der Offenburger
Stadtmauer. Warum er seinen Mitbürgern diese außergewöhnliche Skulptur
stiftete, sagte er gleich am Anfang seiner Rede:

„Mancher wird sich fragen, warum ich meiner Heimatstadt Offenburg ein
solch besonderes Geschenk mache. Es geschieht aus Dankbarkeit. In dieser
Stadt habe ich die Entwicklung vom einstmals armen Schlucker bis zum
Chef eines Unternehmens der heutigen Größe erlebt. Ich werde nie vergessen
, was ich der Stadt und ihren Bürgern, ihren Bürgermeistern und Gemeinderäten
zu verdanken habe."1

Als Dr. Franz Burda auf den Tag zwei Jahre nach jener Feier starb, sagte
einer der wichtigsten Konkurrenten über fast 40 Jahre Zeitschriften-
machens, Ex-Stern-Chef Henri Nannen, in einem Nachruf:

„Franz Burda oder der Senator, wie wir ihn nannten, war für mich eine der
großen Verlegerpersönlichkeiten der letzten Jahrzehnte. Er war nicht nur
ein großer Verleger, er war auch ein großer Journalist. Seine Mitarbeiter
liebten ihn alle, er war wie ein Vater zu ihnen. Unternehmer und Verleger
wie ihn hat es wenige gegeben und gibt es leider immer weniger."2

Vom „einstmals armen Schlucker" zu „einer der großen Verlegerpersönlichkeiten
der letzten Jahrzehnte" — wer war dieser Mann, der, weil es „der
Zufall wollte"3, im badischen Philippsburg auf die Welt kam und von der
Provinz in Offenburg aus die (von Hamburg und München beherrschte)
„Medienlandschaft in der Bundesrepublik entscheidend mitgeprägt hat"?4

„Dieser Franz Burda war ein wahrhaftes Unikum, als Mensch wie als Verleger
", versuchen Hans-Jürgen Jakobs und Uwe Müller5 eine Erklärung:
„Exzentrische Züge können auch seinen norddeutschen Kollegen John Jahr,
Gerd Bucerius und Rudolf Augstein nicht abgesprochen werden. Doch gegenüber
dem süddeutschen Paradiesvogel erscheinen sie geradezu wie farblose
Gestalten." Die alten Topoi des intellektuellen Nord-Süd-Konflikts?
Klangfarbenes Mozart-Herz gegen fugenstrengen Bach-Verstand? Barockkatholische
Pracht gegen backsteingotisch-norddeutsche Kühle? BUNTE
gegen Stern? Oder ist es so einfach: „Der Senator war eben der Senator"?6

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