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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 530
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Der Vater, Franz Burda, war der erste in der Familie, der mit Druck und
Verlag zu tun hatte. Nach der Volksschule, mit 14, hatte er eine Lehre als
Drucker und Setzer bei dem Offenburger Buchdrucker Franz Zeiser begonnen
, der sein Geschäft am Lindenplatz im Haus Plank betrieb9, also nur
ein paar Schritte von der Burda-Wohnung in der Goldgasse entfernt. Vielleicht
war die nachbarschaftliche Bekanntschaft mit dem Lehrherrn der
Grund dafür, daß sich der erste Burda der „schwarzen Kunst" zuwandte, die
die Basis für einen weltweit agierenden Medienkonzern werden sollte.

Danach sah es allerdings vor rund hundert Jahren nicht aus. Schon ein Jahr
nach Franz Burdas Eintritt als Lehrling starb der Meister. Zeiser-Witwe
Georgine übergab die Druckerei an den Buchdrucker Josef Huggle. Huggle
gründete 1890 das Zentrumsblatt „Offenburger Zeitung"10, möglicherweise
von Philippsburg aus, wo er ebenfalls „Zeitungsbesitzer"11 war.

Huggle verkaufte die „Offenburger Zeitung" und die Druckerei an Hugo
Zuschneid. Der junge Burda, kaum erwachsen, hatte nun schon den dritten
Arbeitgeber, was ihn nicht sehr belastete. Er war wegen seines Humors
überall beliebt, ob im Gesellenverein oder bei der „Concordia" und der
„Stadtkapelle".12

Trotzdem, 1898 verließ Franz Burda seine Heimatstadt und zog nach Philippsburg
, wo er Arbeit in der kleinen Druckerei seines ehemaligen Lehrherrn
Huggle fand. Sie ging später an Otto Pröttel über.

Otto Pröttel wohnte mit Frau und vier Kindern in der Salmstraße im Obergeschoß
. Der stets fröhliche Offenburger Geselle wurde in den Familienkreis
aufgenommen. Unten war die Druckerei, in der zweimal wöchentlich
der „Bruhreiner Bote" erschien, eine kleine vierseitige Zeitung, die Franz
Burda bald selbst schrieb, setzte und druckte. Wie sich die Bilder gleichen:
ähnlich wird sein Sohn 1927 die „Sürag" herstellen.

Otto Pröttel starb 1901. Die 33jährige Witwe, nicht nur Herz der Familie,
sondern auch Motor des Betriebs — auch im Wortsinn: sie drehte das
Schwungrad der noch nicht elektrisch betriebenen kleinen Druckmaschine,
und Franz Burda heirateten 1902. Am 24. Februar 1903 kam der kleine
Sohn Franz zur Welt, 1905 dessen Bruder Erwin.

Philippsburg war kein Pflaster, auf dem man reich werden konnte. Die Geschäfte
liefen mehr schlecht als recht. 1907 ging die Druckerei pleite. Franz
Burda hoffte, in Offenburg eher den Lebensunterhalt für seine achtköpfige
Familie bestreiten zu können. Er kehrte zunächst allein nach Offenburg zurück
und verdingte sich kurzzeitig als Schweizerdegen (Schriftsetzer und
Drucker) bei dem Drucker Reiff, bis er Raum fände für eine eigene
Druckerei.

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