Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 535
(PDF, 137 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0535
Der Vater war krank. Spätestens ab 1926 machte ihm ein Leberleiden immer
mehr zu schaffen.32 Er starb 1929, ein Jahr nach seiner Mutter, die
87 Jahre alt geworden war, 56jährig an Leberkrebs.

Franz Burda arbeitete nach dem Staatsexamen täglich in der Druckerei. Die
Dissertation schrieb er nachts und an Wochenenden.

Als Thema hatte sich der junge Doktorand, fasziniert vom neuen Medium
des Rundfunks33, ursprünglich das internationale Funkrecht ausgewählt.
Aber dazu hätte er „überall an die ausländischen Stationen fahren müssen".
Das konnte er sich nicht leisten.34

Es ist bezeichnend, daß er von diesem Thema auch nicht abließ, als er bereits
an seiner Arbeit über die Produktenbörsen schrieb. Noch ehe die
Doktorarbeit abgeschlossen war, gründete Franz Burda die „Sürag", die
zunächst als kleines, achtseitiges Blättchen erschien und redaktionell nur
das Programm veröffentlichte.35

So klein und bescheiden die Anfänge waren: Noch ehe der junge Volkswirt
Druckergeselle und Doktor war, war er Verleger und Journalist. Daß hier
seine eigentliche Leidenschaft lag, zeigte sich spätestens nach dem Zweiten
Weltkrieg. Noch als 11] ähriger gründete er, der bereits mit so vielen Blättern
Erfolg hatte, eine neue Zeitschrift: PAN.

Wie wichtig es Franz Burda schon in seinen jungen Jahren war, Verleger zu
sein, illustriert der Standesbuchauszug vom Juni 1931.36 Unter dem Datum
des 9. lesen wir unter „Hochzeiten": „Dr. Franz Burda, Verleger hier, und
Anna Magdalena Lemminger hier."

Die Angestellte des Offenburger E-Werks hätte es sich an jenem Sommertag
nicht in den kühnsten Träumen ausdenken können, selbst einmal Verlegerin
zu werden. Und der Standesbeamte hätte es sich genausowenig vorstellen
können wie der Bräutigam, daß die hübsche Braut in Weiß mit dem Rosenbukett
, die an jenem 9. Juni zum erstenmal den Namen Burda schrieb, diesen
Namen ein halbes Jahrhundert später in der ganzen Welt bekannt
gemacht haben würde.

Doch zurück in den Hinterhof der Metzgerei Burg. Dort war zwar 1930,
dank des Sürag-Erfolges, die Druckerei ausgedehnt worden, noch aber dominierten
die „üblichen Druckereiaufträge für Behörden und Private."37

Doch die „Sürag" wuchs und wuchs. 193238 hatte sie ihre Startauflage ver-
zwanzigfacht. Dr. Franz Burda stand vor einer der wichtigsten Entscheidungen
für das Unternehmen — und damit auch für die Ottenau.

Er mußte sich entscheiden, Verleger oder Drucker, oder aber beides zu
sein.

535


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1990/0535