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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 577
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beitet, daß nicht die Orte um die Eisenbahnanlagen Hauptziel waren, sondern
die Einrichtungen der damaligen Reichsbahn. Ähnliche Verzerrungen
lassen sich für die mündliche Überlieferung der Ereignisse durch Personen,
welche die Angriffe miterlebt hatten, feststellen.17

Wenn schon die Erinnerungen an den schwersten Angriff vom 27. November
1944 lückenhaft sind, so gilt dies um so mehr für jene an die zahllosen
Jagdbomberangriffe, die beim Näherrücken der Westfront zur Unterstützung
alliierter Direktiven auf Orte in der Oberrheinebene geflogen wurden.

Es lag daher nahe, anhand alliierter und deutscher Militärunterlagen, die
seit einigen Jahren18 zugänglich sind, die Luftkriegsoperationen des Ersten
und Zweiten Weltkrieges zu rekonstruieren, soweit dies nach der Quellenlage
möglich war.19 Neben dem stärksten Angriff des 27. November 1944
sollen auch die anderen Aktionen, die im Verlauf der beiden Weltkriege gegen
Offenburg aus der Luft geführt wurden, anhand von Materialien der
Seite, welche die Operationen flog, untersucht werden.

Hierbei wurde hauptsächlich auf englische Archive zurückgegriffen, die einen
Großteil jenes Materiales, welches die alliierten Luftkriegshandlungen
dokumentiert, verwahren. An erster Stelle stand dem Autor hierzu das Public
Record Office in Richmond, am Südwestrand Londons, zur Verfügung.
Darüber hinaus wurden auch Dokumente des Imperial War Museum, London
, und der University of Keele, Staffordshire verwertet.

Um eine Querprüfung der operativen Darstellungen zu ermöglichen, wurden
auch deutsche Dokumente im Bundesarchiv, Militärarchiv in Freiburg
eingesehen, jedoch liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Veröffentlichung
von Aufnahmen der Luftangriffe aus beiden Weltkriegen, den danach
entstandenen Aufklärungsaufnahmen und Berichten sowie die Verwertung
von Quellen höherer Kommandobehörden der alliierten Luftstreitkräfte, die
genuine Aussagen über operative Ziele und deren Durchführung zulassen.

Der Rahmen dieser Arbeit wäre gesprengt worden, hätte man die bodensei-
tigen Zerstörungen anhand von lokalen Quellen, soweit sie zugänglich sind,
mit in diese Arbeit eingeflochten, um einen Vergleich zwischen mutmaßlichen
Zerstörungen seitens der Alliierten und tatsächlichen Schäden zu erhalten
.

Primäre Aufgabe sollte sein, bisher unveröffentlichte Quellen einer interessierten
Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Stadt Offenburg war nie ein bedeutsames Einzelziel, wie etwa Produktionsanlagen
der Flugzeugindustrie, Werke zur synthetischen Treibstoffgewinnung
oder das Ruhrgebiet; die Operationen gegen Offenburg können
daher nicht isoliert, sondern nur im Rahmen einer größeren Gesamtkriegs-

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