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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 596
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zur Grenze Vorkehrungen zum Schutz gegen den Einflug gegnerischer
Flugverbände getroffen.

Im gleichen Jahr wurden im Zuge des Westwallbaus die Flakstellungen sowohl
im Ried als auch in der restlichen Ottenau ausgebaut.84

Das Flugabwehrkommando Schwarzwald meldete am 28. Dezember 1939
an das übergeordnete Luftgaukommando VII. in München, daß die Feuer-
bereitschaft der Flakuntergruppe Ortenberg mit insgesamt neun 3,7 cm-
Geschützen, 24 2,0 cm-Geschützen und 11 Scheinwerfern hergestellt sei.85
Darüber hinaus geben mehrere Fernschreiben Aufschluß über die wechselnden
Standorte der Batterien im Raum Offenburg.86

Während dieser Zeit des Sitzkrieges, vor dem Angriff im Westen, haben
umfangreiche Bewegungen der Flakuntergruppe Ortenberg auf lokaler Ebene
stattgefunden. Sie wurde in der Zeit unmittelbar vor dem Westfeldzug
hauptsächlich dazu eingesetzt, die Bahnanlagen von Offenburg, Appenweier
und Achern zu schützen, um so die Truppenausladungen im Bereich
des 25. Armeekorps zu decken.87

Zu ersten Einflügen französischer Flugzeuge kam es bereits während des
letzten Quartals des Jahres 1939, was aus den Gefechtsberichten der Flugabwehreinheiten
hervorgeht.88 Hieraus wird auch ersichtlich, wie selten die
Flüge über gegnerischem Territorium in jener Phase des Krieges stattfanden
; dies hatte zur Folge, daß mehrere Flak-Einheiten, die im näheren Umkreis
zueinander lagen, sich um die Meriten stritten, Luftfahrzeuge, welche
von Frankreich her eingeflogen waren und nicht einmal Trefferwirkung
zeigten, abgeschossen zu haben. Der ausufernde Briefverkehr um eine Abschußanerkenntnis
mit dem Oberkommando der Luftwaffe verdeutlicht,
wieviel Zeit man 1939 noch hatte, sich um derartige Kleinigkeiten zu
kümmern.

Als dann der Westfeldzug am 10. Mai 1940 begann, hatte nicht nur
Freiburg89 unter versehentlichem deutschem Bombardement zu leiden,
sondern auch die Gemeinde Nordrach, auf deren Gemarkung ein deutscher
Bomber sich seiner Last noch offizieller Darstellung im Notwurf entledigte
.90

Die Stadt Offenburg selbst sollte noch bis zum 16. September 1941 von
Bombenabwürfen verschont bleiben. In der Nacht vom 16. auf den
17. September 1941 fielen zum ersten Mal während des Zweiten Weltkrieges
Bomben auf das Stadtgebiet.

Zu diesem Zeitpunkt war das Bomber Command der R.A.F. nicht in der
Lage, entscheidende Aktionen gegen das Reichsgebiet zu fliegen. Es fehlte
an geeigneten Flugzeugen, und die Erfahrungen der ersten beiden Kriegs-

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