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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 599
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Darüber hinaus bestimmten zwei Faktoren jener Tage den Verlauf des weiteren
Luftkrieges gegen Deutschland. Zum einen war man sich trotz der Gehversuche
des Ersten Weltkrieges überhaupt nicht im klaren über etwaige
Auswirkungen von Luftkriegen im großen Maßstab und verbrachte noch
einige Zeit damit, die Techniken und Materialien dieses Instruments zu verfeinern
. Zum anderen stand den Briten vor dem 7. Dezember 1941 das gewaltige
Wirtschaftspotential der USA nicht zur vollen Verfügung, die ab
1942 mit ihrer 8. US Luftflotte zur entscheidenden Unterstützung im Rahmen
einer kombinierten Bomberoffensive werden sollten.

Operation 91 vom 6. September 1943

Am 6. September 1943 wurde Offenburg zum ersten Male von einer größeren
Bomberstreitmacht angegriffen.

Das Kriegstagebuch des Luftgaukommandos VII für den Zeitraum vom
1. August 1943 — 31. Dezember 1943101 vermerkt hierzu in der Einflugs-
Abendmeldung vom 6. September 1943:

„Luftlage: Von 1009—1024 Uhr Einflug von mehr als 100 Flugzeugen auf 6 Flugwegen aus
Luftgau XII zwischen Nancy und Karlsruhe in ost- bis südostwärtiger Richtung, bis in den
Raum Stuttgart-Ulm. Rückflüge ab 1108 Uhr, Ausflüge zwischen 1117 Uhr und 1204 Uhr zwischen
Karlsruhe und Vesoul nach Luftgau XII und Luftgau Westfrankreich, mit 4 Flugzeugen
in die Schweiz.

Flughöhen: Masse 8000-6000 m, vereinzelt 5000 m, in einem Fall 700 m.
Fluggeschwindigkeit 100—140 m/sec.
Flugzeugmuster: Fortress II."102

Darüber hinaus:

„(...) bei den Bombenabwürfen in den Landkreisen Offenburg. (...) keine nennenswerten
Schäden."103

Die Beurteilung im Kriegstagebuch, daß das Hauptangriffsziel Stuttgart
wegen der Wetterlage nicht angegriffen werden konnte, ist korrekt, jedoch
war die Angabe, Straßburg sei das alleinige Ausweichziel gewesen, falsch.
Für Fälle, in denen das Hauptziel nicht angegriffen werden konnte, waren
immer mehrere Gelegenheitsziele (targets of opportunity) vorgesehen.

Ein derartiges Vorgehen war während dieses Stadiums der alliierten Luft-
offensive gegen das Deutsche Reich keineswegs ungewöhnlich. Da Offenburg
auf dem Anflugweg nach Stuttgart lag und das Hauptzielgebiet wegen
starker Bewölkung nicht mit ausreichender Genauigkeit getroffen werden
konnte, verfolgte man die Politik, großflächige Verkehrsanlagen mit Flächenbombardement
zu belegen.104

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