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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 631
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Umgebung Offenburgs konzentrierten sich die Angriffe auf die Bahnhöfe
im unteren Kinzigtal: Sechs Sprengbomben fielen auf die Bahnanlagen bei
Schönberg und unterbrachen den Verkehr für einen Tag, der Bahnhof Gengenbach
wurde mit Bordwaffen beschossen, sieben Sprengbomben fielen
auf Ortenberg, daneben wurde Schutterwald mit Bordwaffenbeschuß belegt
. Bei Unterentersbach mußte eine deutsche Me 109 notlanden.196

Am 26. Dezember 1944 waren erneut 535 Flugzeuge in taktischen Operationen
gegen Bodenziele, dabei vornehmlich Eisenbahnanlagen und bewegliche
Ziele, eingesetzt. Auch hier ist es anhand des beschriebenen Operationsraumes
— es wurden u.a. Freiburg und Rastatt angegriffen — nicht
auszuschließen, daß vereinzelt Flugzeuge auch über dem Gebiet der Stadt
Offenburg zum Waffeneinsatz kamen. Die Einflugzeiten in den Offenburger
Raum waren 9.19-10.32 Uhr und 10.47-11.47 Uhr.197

Am 27. Dezember bestanden die Einflüge in den Offenburger Raum aus
Einzelflugzeugen von 9.20—9.35 Uhr und sechs Jabos bei Offenburg—Lahr-
Karlsruhe von 9.40—10.15 Uhr.198 Um 9.50 Uhr wurde ein Eilgüterzug zwischen
Ohlsbach und Ortenberg mit Bordwaffen beschossen, um 10.15 Uhr
fielen vier Sprengbomben auf Biberach, wodurch der Bahnverkehr jedoch
nicht beeinträchtigt wurde, und um 13.30 Uhr wurden 16 Sprengbomben auf
einen Militärtransport bei Schönberg abgeworfen, wobei der Bahnhof und
eine Hochspannungsleitung beschädigt wurden.199

Die Abwurfdaten und -mengen für das Ziel Offenburg im Dezember 1944
wurden in den monatlichen Zusammenfassungen der alliierten Streitkräfte
wie folgt dargestellt: Am 2., 17.und 24. Dezember flogen insgesamt 38
Flugzeuge, die dabei 14,5ts. Bomben abwarfen, Angriffe gegen Eisenbahnziele
, am i. Dezember warfen 12 Flugzeuge 6ts. Bomben auf taktische Ziele
im Raum Offenburg.200

Die hemmungslose Bewegungsfreiheit der alliierten Jagdbomberverbände
über dem südwestdeutschen Raum gegen Ende des Jahres 1944 dokumentiert
zweierlei: zum einen die materielle Überlegenheit der Angloamerikaner
, zum anderen die daraus erkämpfte Luftüberlegenheit, welche sie selten
auf deutschen Widerstand in der Luft stoßen ließ.

Andere Aktionen im Dezember 1944

Neben Bombenangriffen wurden im Dezember 1944 auch Propagandaaktionen
durchgeführt, bei denen einzelne Langstreckenbomber Flugblätter abwarfen
.

Am 1. Dezember 1944, vermutlich bei Nacht, warfen je eine B-24 Libera-
tor der 406. Squadron der 8. USAAF aus Cheddington Flugblätter auf Sandweier
, Bühl, Appenweier, Oberkirch und Oppenau sowie auf Emmendingen,

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